“Demokratie
braucht
politische Bildung”

Austausch über Begegnungsarbeit in sich verändernden gesellschaftspolitischen Räumen

Das Internationale Forum Burg Liebenzell
Foto: Internationales Forum Burg Liebenzell
3.03. 2023

Die AdB EIA-Kommission tagte tief im Schwarzwald im Internationalen Forum Burg Liebenzell

Vom 22.–24. Februar 2023 trafen sich die Mitglieder der AdB-Fachkommission Europäische und Internationale Bildungsarbeit (EIA) zu ihrer Frühjahrstagung im Internationalen Forum Burg Liebenzell e. V. Im Zentrum des Austausches standen der Krieg in der Ukraine und die Auswirkungen auf die internationale Begegnungsarbeit, die Aktivitäten der letzten Monate, der Erfahrungsaustausch insgesamt und die Planung einer Tagung zu Shrinking Democratic Spaces.

 

Auf dem Programm stand zunächst der Rückblick auf die verschiedenen Aktivitäten, die die Mitglieder der Kommission im letzten Jahr angeschoben haben. So waren mehrere Kolleg*innen an der Entwicklung und Durchführung der gut besuchten AdB-Online-Infosession zum Thema Förderung internationaler Vorhaben aktiv beteiligt. In der Infosession am 6. Dezember 2022 konnten viele AdB-Mitglieder einen fundierten Überblick über Förderstrukturen und Antworten auf grundlegende Fragen zu internationaler Begegnungsarbeit bekommen. Das Feedback der Teilnehmenden zu diesem Angebot war sehr positiv.

 

Da es in der Kommission viele Anliegen zum Erfahrungsaustausch zu Erfahrungen mit europäischen Programmen, insbesondere den E+ Akkreditierungsverfahren gab, beschlossen die Mitglieder, künftig einen regelmäßigen Online-Termin zu diesen vielfach technischen Fragen einzurichten, sodass die eigentliche Sitzung der Kommission von diesem Programmpunkt künftig partiell entlastet werden könnte.

 

Die EIA Kommission hatte auf ihrer Frühjahrssitzung im Februar 2022 ein starkes Statement zum russischen Angriffskrieg formuliert, das im deutschen Kontext der Jugendarbeit viel Beachtung fand. Nun – ein Jahr nach dem russischen Angriff – prägt die Arbeit mit ukrainischen Partnern, mit ukrainischen Mitarbeitenden sowie die thematische Beschäftigung vielfach den Alltag internationaler Begegnungsarbeit, aber auch der eigenen Arbeit vor Ort. Zusammen mit der Filmemacherin Kateryna Henrikh, die im Rahmen des vom Internationale Bildungs- und Begegnungswerk e. V. in Dortmund geleiteten „Generation Europe“-Netzwerks aktiv ist, hatte die EIA-Kommission die Gelegenheit zu einem pre-screening ihres Films „Generation Ukraine“ der den Alltag von drei ukrainischen jungen Menschen portraitiert. Der Film ist konzipiert als Material, das im Bildungskontext eingesetzt werden soll. Im Gespräch mit der Filmemacherin kamen viele Gedanken zur Frage auf, wie man den Krieg in der Ukraine im Alltag der Menschen zum Thema machen kann, ohne nur die Perspektive des Grauens und der Angst zu fokussieren. Die Präsentation und das Gespräch boten viel Raum, auch über die eigenen, sehr präsenten Erfahrungen aus der konkreten Arbeit mit jungen Menschen zum Thema des Kriegs in der Ukraine in einen Austausch zu kommen.

 

Am zweiten Tag der Kommissionssitzung arbeiteten die Kommissionsmitglieder in zwei parallelen Arbeitsgruppen: zum Thema European Youth Work Agenda und Advcocacy in der politischen Bildung und zum Thema Shrinking Democratic Spaces. Letztere Arbeitsgruppe hatte – begleitet durch Hanjo Schild (ehem. youth policy coordinator im Europarat) – zum Ziel, eine Fachveranstaltung der EIA-Kommission im Kontext des AdB-Jahresthemas „Widerstandsfähigkeit demokratischer Gesellschaften stärken. Die Rolle politischer Bildung in Zeiten globaler Krisen“ zu planen, die in 2023 stattfinden soll. Hier sind die Mitglieder wichtige konzeptionelle Schritte weitergekommen.

 

Neben der intensiven thematischen Zusammenarbeit blieb am dritten Sitzungstag noch Raum, sich mit den verbandlichen Prozessen ausführlich zu beschäftigen. Hier ging es um den Austausch mit Ethem Ebrem aus dem AdB-Vorstand zum Stand der verschiedenen Aktivitäten im Rahmen des Verbandsentwicklungsprozesses, aber auch um einen kollegialen Austausch zu aktuellen Erfahrungen und Inhalten der eigenen internationalen Arbeit der Mitglieder.

 

Die Kommissionsmitglieder verbrachten in Bad Liebenzell eine sehr intensive Sitzungszeit, in den Rückmeldungen wurde die Gelegenheit der 3tägigen gemeinsamen Diskussionen, der Zusammenarbeit und des kollegialen Austauschs sehr wertgeschätzt.