“Demokratie
braucht
politische Bildung”

Sie sind hier:

Queersensible Jugendbildung

Die Kommissionsmitglieder an einer Installation, die an Menschen erinnert, die an AIDS verstorben sind. Sie ist Teil des Projektes „Denkraum: NAMEN und STEINE“ der Deutschen AIDS-Stiftung, Bonn und des Künstlers Tom Fecht.
Foto: AdB
5.10. 2023

AdB-Fachkommission Jugendbildung tagt in der Stiftung Akademie Waldschlösschen

Mehr als 50 Möglichkeiten der Pronomen-Nennung, immer neue Fachbegriffe und queere Themen, über die noch nicht so lange öffentlich gesprochen wird. – Wie geht man da nur ran? Wie macht man sich selbst fit und wie bereitet man das Thema auf für junge Menschen? Diese Fragen diskutierte die AdB-Fachkommission Jugendbildung am 20. und 21. September 2023 in der Stiftung Akademie Waldschlösschen.

 

Die gesellschaftliche Anerkennung von und die Aufklärung über geschlechtliche und sexuelle Vielfalt sind für viele Menschen in unserer Gesellschaft Reizthemen. Die Komplexität der hiermit verknüpften Themen und viele verschiedene Ansätze stellen auch politische Bildner*innen dabei vor Herausforderungen. Gerade zu Beginn der eigenen Auseinandersetzung mit geschlechtlicher und sexueller Vielfalt ist diese spannend und fordernd zugleich und am Ende steht doch eine gewisse Form der Ohnmacht.

 

All diese Punkte standen im Mittelpunkt der Herbstsitzung der Kommission Jugendbildung in der Akademie Waldschlösschen bei Göttingen. Viele Fachbegriffe aus dem Bereich der queeren Jugendarbeit sind einem bereits begegnet, dennoch ist es nochmal etwas Besonderes, sich diese genauer anzuschauen und das häufig bestehende Halbwissen zu stärken und/oder sich selbst weiterzuqualifizieren. Hierzu hat sich Simon Merz, Jugendbildungsreferent im Programm „Politische Jugendbildung im AdB“, zwei halbe Tage Zeit genommen, die Mitglieder der Kommission auf einen gemeinsamen Wissenstand zu bringen, ihnen mehr Sicherheit im Themenfeld zu bieten und ihnen zu vermitteln, wie mit Erfahrungen aus der queersensiblen Jugendarbeit Themen geschlechtlicher und sexueller Vielfalt als Teil der politischen Bildung aufgegriffen und als relevante und „normale“ Themen behandelt werden können.

 

Neben der persönlichen Auseinandersetzung mit diesen Themen stand auch im Fokus, wie diese in Bildungsangeboten eingebracht und entsprechend Angebote dazu gestaltet sein müssen. Beschäftigt hat viele Teilnehmer*innen auch die Frage nach den besonderen Anforderungen an Bildner*innen und Bildungshäuser, um queersensibel zu agieren. Als Teil einer inklusiven Bildungsarbeit müssen verschiedene Themen betrachtet werden. Diese müssen sich auf die gesamten Bildungsprozesse auswirken. Gerade da, wo Ansätze für Diskriminierungen gegeben sind, müssen wir uns positionieren und weiterentwickeln.

 

Die Kommission nahm sich für den inhaltlichen Schwerpunkt der Sitzung ausführlich Zeit und gab ihm viel Raum, sodass verbandliche Themen zwar angesprochen, aber nicht intensiv diskutiert wurden. Auch der Rückblick auf die vier letzten Jahre der Kommissionsarbeit nahm nur eine Nebenrolle ein. Im Rückblick auf die Tagung wurde aber von allen Anwesenden betont, dass es sehr gut und wichtig war, sich diesem Schwerpunktthema mit ausführlich Zeit zu widmen.