“Demokratie
braucht
politische Bildung”

Vertreter*innen der Kinder- und Jugendhilfe treten aus dem „Bündnis für die junge Generation“ aus

Demonstration am 20. September 2023 gegen die Kürzungen im KJP
Foto: AdB
10.11. 2023

Der AdB setzt sich mit seinen Partnern für eine starke Jugendpolitik ein

Am Donnerstag, 9. November 2023, haben bedeutende bundesweite Verbände der Kinder- und Jugendhilfe Bundesjugendministerin Lisa Paus in einem gemeinsamen Brief informiert, dass ihre Vertreter*innen aus dem „Bündnis für die junge Generation“ der Bundesjugendministerin austreten.

 

Den Brief haben die Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ, die Bundesarbeitsgemeinschaft Offene Kinder- und Jugendarbeit (BAG OKJA), die Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ), der Deutsche Bundesjugendring (DBJR), die Deutsche Sportjugend (dsj) und die Gemeinsame Initiative der Träger Politischer Jugendbildung (GEMINI) unterzeichnet.

 

Dazu sagt Hanna Lorenzen, Sprecherin der Gemeinsamen Initiative der Träger Politischer Jugendbildung (GEMINI):

 

„Das ‚Bündnis für die junge Generation‘ sollte die Interessen junger Menschen stärken. Seit der Gründung hat die Bundesregierung aber Schritte unternommen, die diesem Anliegen direkt entgegenstehen: Kürzungen bei bundeszentralen Trägern, bei der politischen Jugendbildung und bei Freiwilligendiensten werden die Teilhabechancen von Kindern und Jugendlichen in unserer Demokratie beschneiden.“

 

Der Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten e. V. (AdB), Mitglied in der GEMINI, hält den Austritt für einen richtigen Schritt, um deutlich sichtbar zu machen, dass die Jugendpolitik der Bundesregierung derzeit in eine falsche Richtung läuft.

 

Bundesjugendministerin Paus hatte das Bündnis im Dezember 2022 gegründet, um die Anliegen der jungen Generation stärker in den Mittelpunkt zu rücken. Mit dem Beitritt war die Hoffnung verbunden, Kinder- und Jugendpolitik zu stärken und zu gestalten. Doch das Bündnis ist dem Ziel, jungen Menschen Gehör zu verschaffen, nicht nähergekommen. Hingegen soll die Unterstützung für junge Menschen gemäß der aktuellen Haushaltsplanung der Bundesregierung für das Jahr 2024 gekürzt werden.

 

Trotz prominenter Mitstreiter*innen aus Medien, Kultur, Wissenschaft und Politik hat das Bündnis keine Wirkung entfaltet. Es hat die Jugendpolitik nicht gestärkt und die grundsätzlichen Anliegen von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen nicht aufgegriffen. Die Pläne der Bundesregierung, an Strukturen und Angeboten für Kinder und Jugendliche zu kürzen, ist ein weiterer Ausdruck der fehlenden Priorisierung von Kinder- und Jugendpolitik.

 

Dabei ist es in der aktuellen Lage für den gesellschaftlichen Zusammenhalt umso wichtiger, dass

  • den Stimmen von Kindern und Jugendlichen Gehör verschafft wird,
  • junge Menschen in politische Entscheidungen einbezogen werden,
  • in politische und kulturelle Bildungsarbeit, sowie in (Sport-)Vereine investiert wird,
  • Angebote für junge Menschen und Projekte von jungen Menschen finanziert werden,
  • die Förderung von sozialem Engagement und Freiwilligenarbeit von jungen Menschen unterstützt wird.

 

Die Träger der Kinder- und Jugendhilfe werden weiterhin konstruktiv mit dem Bundesjugendministerium im Interesse junger Menschen zusammenarbeiten. Statt eines losen und unverbindlichen Bündnisses hoffen sie auf eine echte Koalition für junge Menschen, die das Bundesjugendministerium und alle relevanten Akteur*innen der Kinder- und Jugendhilfe vereint.