“Demokratie
braucht
politische Bildung”

Sommerakademie „Berufsfeld politische (Jugend-)Bildung“

Die Teilnehmenden während der Sommerakademie.
Foto: EJBW
30.08. 2023

Schwerpunkt europäische und internationale Bildungsarbeit

Vom 17. bis 19. August 2023 fand in der Europäischen Jugendbildungs-und Begegnungsstätte Weimar (EJBW) die Sommerakademie „Berufsfeld politische Bildung“ statt. Knapp 40 Teilnehmende – Uni-absolvent*innen, Fachinteressierte, junge Teamende, aber auch angehende Mitarbeitende bei Trägern der politischen Bildung – nutzen die Gelegenheit, sich intensiv mit dem Arbeitsfeld internationaler politischer Bildung auseinanderzusetzen.

 

Die von der EJBW federführend in Kooperation mit dem Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten (AdB) organisierte Woche bot umfassende Einblicke in Theorie, Themen und Praxis internationaler politischer Bildung. In zahlreichen Arbeitsgruppen und Workshops konnten sich die Teilnehmenden austauschen, konkrete Erfahrungen sammeln, Ansätze kennenlernen und vor allem mit Praktiker*innen aus der europäischen und internationalen Arbeit auf Deutsch und Englisch ins Gespräch kommen. Einige Beispiele:

 

  • Magdalena Geyer (Max Mannheimer Haus – Studienzentrum und Internationales Jugendgästehaus in Dachau) erläuterte im Workshop „Meeting Memory – internationaler Jugendaustausch im Kontext von NS Geschichte“ Ansätze aus der Praxis von Erinnerungsarbeit, die die Besonderheiten von Internationalen Jugendbegegnungen zur Geschichte des Nationalsozialismus fokussierte. Neben konkreten Beispielen und Materialien aus der Begegnungspraxis, kam dabei auch die Rolle von Vermittler*innen zur Diskussion.
  • Anne Worrmann (Lernort Stadion e. V.) führte in internationale Bildungsprojekte im Kontext „politische Bildung und Sport“ ein, hier standen im Fokus niedrigschwellige Angebote und die Verbindung von Sport und Bildungsarbeit in internationalen Begegnungen.
  • Alexander Starostin (Bildungsstätte Bredbeck – Heimvolkshochschule des Landkreises Osterholz) stellte internationale Begegnungsarbeit und praktische Beispiele kultureller Bildungsmethoden vor.
  • Mit Anna Müller (ServiceBureau Jugendinformation in der Jugendbildungsstätte Bremen – LidiceHaus) führte im Workshop „Internationale Jugendarbeit in der globalen Migrationsgesellschaft“ in Methoden und Austausche über globale Machtverhältnisse diversitätssensibles Lernen ein.

 

Weitere Referent*innen legten einen Fokus auf das Spannungsverhältnis von Begegnungsarbeit und Fragen globaler sozialer Gerechtigkeit: Hierbei ging es um Kolonialismus, Post-Kolonialismus, um rassismuskritische Bildungsarbeit, um De-Growth, aber bspw. auch um konkretes Antrags- und Projektmanagement oder in Fragen pädagogischer Grundsätze non-formaler Bildungs und Jugendarbeit. Mit Markus Rebitschek (EJBW), Georg Pirker (AdB), konnten sich die Teilnehmenden den verschiedenen deutschen, europäischen und internationalen Rahmenbedingungen – gesetzlichen Grundlagen etc. – nähern, die die Anknüpfungspunkte für die Profession und das Arbeitsfeld europäischer und internationaler politischer Bildung definieren.

 

Durch Einbindung von Besuchen und Aktivitäten vor Ort in Weimar (Besuch der Gedenkstätte Buchenwald und Einführung in die pädagogische Arbeit der Gedenkstätte, Stadtrallye De-colonize Weimar etc.) konnte zudem die Idee des Zusammenwirkens und der Praxis außerschulischer Lernumgebungen anschaulich erfahren werden.

 

Die intensive Woche ermöglichte den Teilnehmenden ein fundiertes Verständnis dessen, was die europäische und internationale Bildungsarbeit ausmacht, zu entwickeln, zugleich selbst Kenntnisse zu vertiefen und Erfahrungen aus erster Hand zu sammeln. Die durchgängig gute Atmosphäre und das vertrauensvolle Miteinander haben sehr zum Gelingen der Akademie beigetragen. Die Einbindung von Expert*innen aus dem Kontext der AdB-Kommission Europäische und internationale Bildungsarbeit hat die Sommerakademie zudem zu einer Verbandskooperation gemacht, die die Wichtigkeit von Austausch, Vernetzung und Kooperation für die Expertise des Verbands hat anschaulich erlebbar werden lassen. Für die Akademie wurde ein ausführlicher Reader entwickelt, der in Grundlagentexten Theorie, Diskurs und aktuelle Praxis politischer Bildungsarbeit anschaulich erläutert.

 

Schließlich bildeten zahlreiche Gespräche mit den verschiedenen Praktiker*innen über ihre Erfahrungen und Wege ins Berufsfeld reichlich Gelegenheit zur konkreten Beratung über berufliche Einstiegsmöglichkeiten ins Feld der politischen Bildung.

 

Den Hauptorganisatoren vom Team der EJBW – Markus Rebitschek, Christian-Friedrich Lohe und Steve Eichler – sei an dieser Stelle herzlich gedankt.