“Demokratie
braucht
politische Bildung”

Generationenwechsel in der politischen Bildung

Mitglieder der Kommission Erwachsenenbildung
16.03. 2015

Kommission Erwachsenenbildung diskutiert über Kontinuität und Wandel in der politischen Bildung

 

Vom 3. bis 4. März 2015 traf sich die Kommission Erwachsenenbildung des AdB in der Akademie Biggesee in Attendorn. Inhaltlicher Schwerpunkt war der Generationenwechsel in der politischen Bildung. Mit verschiedenen Inputs konnte das wichtige Thema, das den AdB und seine Mitgliedseinrichtungen auch über die Kommission hinaus beschäftigt, aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet werden. Fragen, auf die die Kommission Antworten finden möchte, sind z. B.: Wie können Erfahrungswissen und Inhalte von einer Generation an die andere weitergegeben werden? In welcher Weise ändert sich der Blickwinkel auf die politische Bildung und das Verständnis von ihr? Wofür wird heute politische Bildung gebraucht? Lässt sich ein Paradigmenwechsel beobachten?

 

Nina Pauseback und Matthias Kirch von der Jakob-Kaiser-Stiftung in Königswinter führten aus Sicht der jüngeren Generation und ihrer Bildungsarbeit sowie ausgehend von ihrem Verständnis von politischer Bildung in das Thema ein. Ihrer Meinung nach hat sich das Anforderungsprofil an den politischen Bildner/an die politische Bildnerin erweitert und fordert andere Kompetenzen und Qualifikationen als bisher. Die heutigen Anforderungen und ihr pragmatisches, nach vorn schauendes Agieren machen sie zu Bildungsmanagern.

 

Auch wenn die meisten Kommissionsmitglieder der Analyse folgten, sahen sie doch Gefahren für das Professionsverständnis. Wirtschaftlichkeit und Effizienz seien auch in der politischen Bildung wichtig, dürften aber nicht dazu führen, dass politische Gestaltungskraft verloren gehe. Es stehe die Frage im Raum, was aus der politischen Bildung und ihren Inhalten wird, wenn sie nur noch aus Sicht des Bildungsmanagements betrieben wird.

 

Ein Beitrag aus der Perspektive jahrzehntelanger Erfahrung stellte konkrete inhaltliche Überlegungen zu verschiedenen Themen für die politisch-historische Bildungsarbeit und deren zukünftiger Bearbeitung in den Fokus. Matthias Pfüller von dem Verein Politische Memoriale in Schwerin ist der Überzeugung, dass die „Innenausstattung“ einer Generation, das eigene Erleben und die biographischen Erfahrungen für die politische Bildung nutzbar gemacht werden können und Aspekte von Professionalität sein sollten.

 

Herausforderung ist es nun, das „Vermächtnis“ aus den Lebenserfahrungen mit dem neuen Zugang und den anderen Fragen der jüngeren Generation zusammenzubringen und Schnittmengen zu finden. Die Diskussion über das Thema konnte – wie zu erwarten war – nur begonnen werden und wird die Kommission weiterhin beschäftigen.

 

Die Kommission informierte sich zudem über bildungspolitische Entwicklungen auf der Ebene des Bundes und der Länder und über Ereignisse und Entwicklungen im Verband.

 

Foto: © AdB