“Demokratie
braucht
politische Bildung”

Immer noch: Corona und die Auswirkungen auf Bildungsträger

Hygienekonzepte in den Bildungsstätten (hier Jugendbildungsstätte Bremen LidiceHaus)
Foto: Ivonne Meißner
6.10. 2020

AdB-Kommission Verwaltung und Finanzen trifft sich online

Die Kommission Verwaltung und Finanzen des AdB traf sich am 22. September 2020. Die ursprünglich im Studienhaus Wiesneck geplante Sitzung wurde aufgrund der wieder steigenden Infektionszahlen als Videokonferenz durchgeführt. Im Mittelpunkt stand erneut die Pandemie, die alle Träger noch immer fest im Griff hat. Vor der Sitzung wurde abgefragt, welche Themen in besonderer Weise unter den Nägeln brennen und auf welche Fragen gemeinsam Antworten gesucht werden sollten.

 

Diskutiert wurden dann die verschiedenen Förderprogramme und Überbrückungshilfen, Fragen zu Versicherungen und Allgemeinen Geschäftsbedingungen. Darüber hinaus ging es um ganz konkrete Anliegen, wie z. B. die Berechnung eines Online-Teilnehmertages, die Gestaltung von Stornorechnungen oder die Berechnung der Umsatzsteuer bei pauschalierten Angeboten. Aber auch um die Frage, wie es denn weitergehen kann im kommenden Jahr, wenn doch der „Normalbetrieb“ noch immer in weiter Ferne ist, wurde diskutiert.

 

Deutlich wurde, dass alle Träger unter einem enormen Druck stehen. Nicht nur, dass die meisten Gastbelegungen wegfallen, Kooperationspartner, vor allem Schulen, absagen, und die Planungen daher auf wackeligen Füßen stehen. Auch ein gestiegener Verwaltungsaufwand macht zu schaffen, da Anträge an Förderprogramme und für Überbrückungshilfen gestellt werden müssen und das veränderte Buchungsverhalten der Teilnehmenden, die Bearbeitung von Stornierungen und das Tätigen von Umbuchungen zu deutlicher Mehrarbeit führen.

 

Mehrheitlich wurde beklagt, dass vor allem die Überbrückungshilfen den Trägern wenig bringen. Die Beantragung muss über einen Steuerberater erfolgen, die Richtlinien sind nicht auf gemeinnützige Organisationen zugeschnitten und die Förderhöhe bleibt oft hinter den Erwartungen zurück.

 

Das wichtigste Instrument zur „Lebensrettung“ der Einrichtung ist noch immer die Kurzarbeit. Auch aktuell ist der Anteil in den Einrichtungen noch sehr hoch. Aber auch hier zeigt sich allmählich die Schattenseite, da die anfängliche Akzeptanz unter den Mitarbeitenden zu schwinden droht. Die Einrichtungsleiter sind gefordert, mit einer hohen kommunikativen Dichte und Transparenz bei Entscheidungen das Verständnis für die Situation zu erhalten.

 

Ein Lichtblick stellt für einige Bildungsträger der Bildungsurlaub dar. Hier wird eine rege Nachfrage verzeichnet, was ausgesprochen erfreulich ist, da es nicht nur Teilnehmende in die Einrichtungen bringt, sondern auch zeigt, dass es nach wie vor ein hohes Interesse an Bildung gibt.

 

Die Kommission will ihre nächste Sitzung in der Akademie Biggesee in Attendorn stattfinden lassen und hofft, dass dies die erste Präsenzveranstaltung der Kommission werden wird. Die Chance auf ein Regionaltreffen haben die Kolleg*innen aus Berlin, Brandenburg und Sachsen genutzt, die sich gemeinsam in die Videokonferenz der Gesamtkommission eingeschaltet haben und noch den Vormittag des Folgetages genutzt haben, um regionale Fragen und Probleme miteinander zu besprechen.