Das 7. Vernetzungstreffen der Akademie für Kinder- und Jugendparlamente (KiJuPa) fand vom 19.–21. Februar 2024 in Hamburg im dock europe e. V. Internationales Bildungszentrum statt. Der inhaltliche Schwerpunkt war das Thema Diversität. Das Programm bestand aus einem fakultativen Teil ab Montagnachmittag und dem offiziellen Vernetzungstreffen ab Dienstagmittag.

Organisiert wurde das Treffen vom Hamburger Akademiestandort W3_Werkstatt für internationale Kultur und Politik e. V. zusammen mit dem Akademieteam beim AdB. Teilgenommen haben in unterschiedlicher Konstellation etwa 20 Personen, darunter die Ansprechpersonen der Akademiestandorte, ein Mitglied des Jugendbeirats der Initiative Starke Kinder- und Jugendparlamente und eine Vertreterin der Servicestelle Stakijupa beim Deutschen Kinderhilfswerk (DKHW).

Am Montagnachmittag ging es direkt an die Landungsbrücken, um bei einer alternativen Hafenrundfahrt mit dem Titel „Hoffnung Hafen” über die Themen Migration und Rassismus ins Gespräch zu kommen und zu diskutieren, wie sich bis heute koloniale Kontinuitäten auf das Leben und die Teilhabe aller Menschen in der Stadt auswirken. Im Anschluss fuhr die Gruppe noch zum Park Fiction. Der Park entstand, als sich Anwohner*innen gegen die Pläne der Stadt wehrten, die Fläche von Investoren bebauen zu lassen. In einer „Wunschproduktion“ erarbeiteten sie, was sie sich selbst wünschen und realisierten schließlich gemeinsam mit dem Bezirksamt den heutigen Park. Das Projekt gibt einen guten Anstoß, wie Beteiligungsprozesse auch „von unten“ angestoßen werden können, auch wenn sie von der Stadt gar nicht vorgesehen sind.

Auch der Dienstagvormittag bot einen Blick über den Tellerrand der Akademie hinaus. Bei einem spannenden Rundgang durch das Haus der fux-Genossenschaft, in dem sich auch dock europe e. V. befindet, wurde erörtert, wie Selbstverwaltung, Diversität und Teilhabe praktiziert und weiterentwickelt werden. Ob Kino, Kunst, Kantine, Handwerk oder Umsonstladen – vor Ort und in der Zusammenarbeit mit weiteren (jungen) Bildungsinitiativen finden sich viele organisatorische und inhaltliche Synergien, die auch Wirkung auf den Stadtteil haben.

Am Nachmittag startete dann das Vernetzungstreffen, bei dem es ganz konkret um das Thema Diversität und Kinder- und Jugendparlamente ging. Es wurde diskutiert, wie es um die Diversität von KiJuPas steht – deutlich besser als häufig der Ruf und deutlich vielfältiger als viele Erwachsenengremien, aber dennoch mit Luft nach oben – und welche Angebote die Akademie machen kann und bereits gemacht hat, um junge Menschen wie auch Fachkräfte für das Thema zu sensibilisieren und sie dabei zu unterstützen, sich (weiter) damit zu befassen. Dabei wurde auch ein ganz konkretes Angebot des bayerischen Standorts in kollegialer Beratung diskutiert. Darüber hinaus besprachen die beiden Referentinnen Marjan van Harten und Amna Akeela mit allen Teilnehmer*innen in dem Workshop „Power & Privilegien“, wie die eigenen Rolle reflektiert werden kann. Klar wurde dabei: Diversitätskompetenz ist für alle Altersgruppen wichtig und ein Lernprozess, der nicht einfach abgeschlossen werden kann. Neben dem inhaltlichen Schwerpunkt gab es Raum für Austausch über die Arbeit an den Standorten und es wurden Ideen gesammelt, wie der Jugendbeirat und die Standorte sich weiter vernetzen können. Der Abend bot die Möglichkeit, im informellen Austausch weiter zu diskutieren und neue Ideen zu spinnen.

Der Mittwochvormittag diente weiteren Absprachen und Planungen. So wurde über die Zukunft der Akademie gesprochen, deren Projektlaufzeit im Dezember 2024 endet, und darüber, welche Pläne es zur Fortführung gibt. Darüber hinaus wurde mit der Planung eines bundesweiten Fachtags der Akademie begonnen, der am 3. September 2024 am bayerischen Akademiestandort, dem Institut für Jugendarbeit in Gauting, im Rahmen des 8. Vernetzungstreffens der Akademie stattfinden wird. Mit vielfältigen Workshops werden dort die Erfahrungen der Akademie geteilt und eine breite Palette an Themen von Kinder- und Jugendparlamenten und der Jugendbeteiligung mit interessierten Fachkräften diskutiert.