Die Umsetzung der Menschenrechte ist bei Weitem nicht überall Realität. In Kriegen, Konflikten und gewaltvollen Umgebungen, durch Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung, aber auch durch die Auswirkungen der Klimakrise, durch Armut und eingeschränkte Meinungsfreiheit werden Menschenrechte vielerorts mit Füßen getreten. Menschenrechte sind keine Selbstverständlichkeit, sondern müssen immer wieder erkämpft werden.
Politische Bildner*innen haben die Aufgabe, immer wieder auf den Wert und die Bedeutung sowie auch auf die Anpassungsnotwendigkeit der Menschenrechte hinzuweisen. Politische Bildung kann – insbesondere auch in internationalen Begegnungen und in einer Zeit, in der Menschenrechte selbst zum Objekt polarisierter politischer und gesellschaftlicher Debatte geworden sind – Diskursräume eröffnen, in denen aktuelle Herausforderungen in Verbindung mit der Umsetzung der Menschenrechte diskutiert werden.
„Politische Bildung (Education for Democratic Citizenship): Bildung, Ausbildung, Bewusstseinsbildung, Information, Praktiken und Aktivitäten, deren Ziel es ist, Lernende durch die Vermittlung von Wissen, Kompetenzen und Verständnis sowie der Entwicklung ihrer Einstellungen und ihres Verhaltens zu befähigen, ihre demokratischen Rechte und Pflichten in der Gesellschaft wahrzunehmen und zu verteidigen, den Wert von Vielfalt zu schätzen und im demokratischen Leben eine aktive Rolle zu übernehmen, in der Absicht, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit zu fördern und zu bewahren.“
In: Europarats-Charta zur Politischen Bildung und Menschenrechtsbildung.
Empfehlung CM/Rec (2010)7 des Ministerkomitees des Europarats an die Mitgliedstaaten (verabschiedet vom Ministerkomitee am 11. Mai 2010 anlässlich der 120. Versammlung.)