Hierzu unternimmt der AdB im Projektverlauf fünf wesentliche Schritte: 

  • Schritt 1: Mapping bestehender Ansätze, Bildung des Begleitgremiums, Feinplanung der Projektaktivitäten und Kooperationsaufbau durch das Projektteam
  • Schritt 2: Bündelung bestehender Ansätze zu einem Wunschprofil in Ideenwerkstätten
  • Schritt 3: Ergebniszusammenführung und Erstellung eines vorläufigen Kompetenzprofils
  • Schritt 4: Prüfung und Anpassung des Kompetenzprofils in Denkfabriken
  • Schritt 5: Finale Ausarbeitung des Kompetenzprofils und anwendungsorientierte Verbreitung

Zu Beginn des Vorhabens findet vorrangig die Sammlung und Strukturierung von bestehenden Angeboten zur Qualifizierung politischer Bildner*innen im deutschsprachigen Raum statt, aus der eine Übersicht der Qualifizierungslandschaft und -angebote im Feld der politischen Bildung erstellt wird. Das Mapping der Angebote geht einher mit einer Erfassung der Fachlandschaft, also der zentralen Träger mit Qualifizierungserfahrung in der politischen Bildung und der Jugendbildung/-arbeit. Das Mapping wird als Kombination aus Recherche, Interviews und Austauschterminen vor Ort durchgeführt, die gleichzeitig der Kontaktaufnahme zum Kooperationsaufbau des verantwortlichen Projektteams für den späteren Beteiligungsprozess dient. Die Ergebnisse stehen allen Interessierten auf der Projektseite zur Verfügung.

Ziel des zweiten Projektschritts ist die Erstellung eines Wunschprofils politische Jugendbildung. Dafür sollen Erwartungen und Wünsche an das professionelle Profil politischer Bildner*innen durch vielfältige Akteur*innen, darunter bspw. Teilnehmende von Bildungsmaßnahmen, politische Bildner*innen, Leitungspersonen, Verbandsmitglieder und Wissenschaftler*innen in Ideenwerkstätten gesammelt werden. In Ideenwerkstätten kommen Praktiker*innen der politischen Bildung, Leitungspersonal aus Bildungseinrichtungen und Wissenschaftler*innen zu einem Austausch über Erfahrungen, Bedürfnisse und Wünsche an das Profil von politischen Bildner*innen zusammen. Unter Moderation finden aufeinander aufbauende Methoden statt, die die Gruppe zielorientiert durch einen Prozess von Brainstorming, Ideenentwicklung, Meinungsbildung und Konsensfindung leitet.

Das zuständige Projektteam wertet die Zwischenergebnisse aus den Ideenwerkstätten aus und führt sie in einem vorläufigen Kompetenzprofil politische Jugendbildung zusammen. Im Prozess hält das Projektteam fortlaufend Rücksprache mit den Teilnehmenden der Ideenwerkstätten, indem es im Sinne offener Bildungspraxis agiert, also seinen Arbeitsprozess für Interessierte nachvollziehbar macht und in Fokusrunden zur digitalen Mitarbeit und Kommentierung einlädt. Die fortlaufende fachliche Begleitung erfolgt während des gesamten Erstellungsprozesses durch die Critical Friends, denen in dieser Phase eine beratende bzw. unterstützende Rolle für das Projektteam zukommt.

Der AdB bringt Teilnehmer*innen mit besonderem Interesse an der weiteren inhaltlichen Schärfung des vorläufigen Kompetenzprofils in Denkfabriken mit dem Begleitgremium der Critical Friends zusammen in einen strukturierten Arbeitsprozess. Ziel ist, übergreifend bedeutsames Fach- und Feldwissen in einem Kompetenzprofil zusammenzufassen. 

Durch die Fortsetzung der feldübergreifenden Zusammenarbeit will der AdB fortwährend zum Austausch darüber einladen, wie andere Sektoren der Jugendarbeit, etwa die Freiwilligenarbeit in Jugendverbänden von der politischen Bildung profitieren könnten und was die politische Bildung von deren Erfahrungen lernen kann. So wird das vorläufige Kompetenzprofil unter Einbezug verschiedener Perspektiven auf seine inhaltliche Tragfähigkeit und seine Praxistauglichkeit hin überprüft. Hierbei findet die schrittweise Anpassung und Abstimmung abgesicherter Elemente des Kompetenzprofils politische Jugendbildung statt. 

Das erstellte Kompetenzprofil wird abschließend zurück in das Feld der politischen Bildung getragen. Dies geschieht nach erfolgter finaler Ausarbeitung durch das verantwortliche Projektteam zunächst durch die Publikation der Ergebnisse als OER-Materialien, durch die reichweitenstarke Onlinepräsenz des AdB, den AdB-Newsletter und durch die speziell für Nachwuchskräfte der politischen Bildung eingerichtete, frei zugängliche Plattform politischbilden.de. Die Ergebnisse stehen damit allen Interessierten zur Verfügung und bilden einen wichtigen Baustein zur Professionalisierung sowie Vernetzung und gegenseitigen Unterstützung im Feld der politischen Jugendbildung und darüber hinaus. Zudem wird eine Publikation und die Diskussion des Kompetenzprofils in Fachjournalen der politischen Bildung und der Jugendarbeit durch das verantwortliche Projektteam angestrebt. 

Auch beabsichtigt der AdB eine öffentlichkeitswirksame Veröffentlichung vor Fachpublikum. Die finale Ausgestaltung des Formats soll so mit den weiteren beteiligten Träger abgestimmt werden, dass die größtmögliche Reichweite im Hinblick auf angrenzende Felder der politischen Jugendbildung und Jugendarbeit erzielt werden kann. Ziel des AdB ist es, zum Abschluss des Modellprojekts im Sinne eines Schneeball-Prinzips möglichst wirksame Anreize für weitere Träger zu setzen, um für eine breite Verankerung des entwickelten Kompetenzprofils zu werben.