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Offener Brief: Migrantenorganisationen kritisieren Thesen zur deutschen Leitkultur

Mehr als 200 Migrantenorganisationen haben sich in einem offenen Brief an den Bundesinnenminister gewandt. Der Zehn-Punkte-Katalog des Innenministers sei eher geeignet „die Gesellschaft zu spalten, als zusammen zu führen“, schreiben die Organisationen, die sich im Forum der Migrantinnen und Migranten im Paritätischen Wohlfahrtsverband zusammenschließen. Das Forum störe sich an dem Instrument der „Leitkultur“. „Jeder Versuch, eine solche einseitig festzuschreiben, führt zu einer Spaltung in ‚wir‘ und ‚ihr‘ und verkennt, dass ein gemeinsames ‚Wir‘ nur in einem gesamtgesellschaftlichen Diskurs entstehen und gelebt werden kann“, so das Forum.

Die Inhalte, die der Bundesinnenminister Thomas de Maizière als Bestandteil einer deutschen Leitkultur festlege, beschrieben nur Äußerlichkeiten. Es seien Werte wie Respekt, Offenheit und Wertschätzung von Vielfalt, die ein gesellschaftliches Zusammenleben ermöglichten. Das Forum der Migrantinnen und Migranten fordert, „klare Kante gegen jedwede Art von Extremismus – ob Islamismus, extremistischer Salafismus, Antisemitismus oder Rechtsextremismus“ zu zeigen. „Das heißt aber auch, nicht das eine Problem plakativ nach vorne zu kehren und das andere zu relativieren“.