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LIVING MEMORIALS – Dokumentarfilm über ein Projekt der historisch-politischen Bildung

Vor 80 Jahren, am 20. Januar 1942, trafen sich 15 Nazi-Größen in einer Villa am Ufer des Wannsees, am grünen Stadtrand von Berlin. Es war das Treffen, das später als "Wannseekonferenz" bezeichnet wurde, bei dem die Nazis die unheilvolle "Endlösung der Judenfrage" beschlossen, die Deportation und Ermordung aller Juden in Europa.

 

Der neue Dokumentarfilm "LIVING MEMORIALS – When Art Meets Remembrance" von Regisseur André Bossuroy begleitet eine internationale Gruppe von Lehrer*innen, Künstler*innen und Student*innen, die sich in der Erinnerungsarbeit zum Holocaust engagieren. Die Teilnehmenden experimentieren auf ihrer Reise an unterschiedlichen Erinnerungsorten, um einen historischen und künstlerischen Zugang zu finden. Sie entwickeln ein Konzept einer "lebenden Erinnerung" mit dem Ziel, internationale Jugendaustausche aus einer multidisziplinären Perspektive mit Anteilen von Geschichte, Kunst, Philosophie, Poesie und weiteren zu bereichern.

 

Die beiden für das Projekt ausgewählten Erinnerungs- und Bildungsorte – Haus der Wannseekonferenz und der belarussische Gedenkort im Naliboki-Wald bei Novogrudok, verbunden mit der Geschichte der jüdischen Bielski Partisanen – boten eine interessante Quelle für den Austausch von Expertise zum internationalen Jugendaustausch: Während es sich in Berlin auf der einen Seite um einen Ort der Täter handelt, wo es um das Verständnis der Planung und der theoretischen Ursprünge der Deportation und Ermordung der europäischen Juden geht, steht der zweite Erinnerungsort als Reaktion auf die Entscheidung am Wannsee sinnbildlich für jüdischen Widerstand durch eine der erfolgreichsten Rettungsaktionen des 2. Weltkriegs in Osteuropa. Die jüdischen Partisanen retteten nahezu 1.200 jüdische Frauen, Männer und Kinder, indem sie sie mit Waffen verteidigten und über vier Jahre hinweg in einer improvisierten Stadt, gebaut aus Hunderten von Blockhütten, im riesigen Wald von Naliboki versteckten.

 

Der Film dokumentiert das Projekt LIVING MEMORIALS, ein Projekt der historisch-politischen Bildung, das die belgische Organisation Mediel mit Unterstützung des Programms "Jugend Erinnert" der Stiftung EVZ durchgeführt hat. Der knapp 30-minütige Film steht auf Deutsch, Englisch und Französisch kostenfrei im Internet zur Verfügung.