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braucht
politische Bildung”

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Einer renommierten Einrichtung politischer Bildung droht die Schließung

Das Haus am Maiberg – Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz, das in diesem Jahr seinen 65. Geburtstag feierte, soll nach Willen seines Trägers Bistum Mainz zum 31. Dezember 2022 geschlossen werden. Die Schließung ist Teil einer Neustrukturierung des Bildungs- und Tagungsbereiches, mit der das Bistum Mainz auf die Umbruchsituation der Katholischen Kirche in Deutschland und die eigenen sinkenden finanziellen Möglichkeiten reagiert. Neben dem Tagungshaus in Heppenheim sind noch zwei weitere Tagungshäuser des Bistums betroffen, gleichzeitig sollen die übrigen Tagungshäuser gestärkt werden.

 

Das Bistum will zwar den renommierten Arbeitsschwerpunkt sozialpolitischer und sozialethischer Bildung erhalten, diesen aber strukturell an die Bildungsarbeit in der Akademie Erbacher Hof in Mainz anschließen. Es ist angedacht, den sozialpolitischen und sozialethischen Zweig im Sinne einer dezentralen Präsenz fortzuführen und neue, dezentrale Veranstaltungsformen an den unterschiedlichen regionalen Zentren des Bistums zu entwickeln.

 

Das Haus am Maiberg wurde am 30. September 1955 als "Schulungsheim für religiös-sittliche Bildungsarbeit" eröffnet und hat sich seitdem zur international anerkannten und renommierten Akademie für politische und soziale Jugend- und Erwachsenenbildung entwickelt. Viele Akteur*innen der politischen Bildung reagierten daher betroffen auf die Pläne des Bistums, die am 30. September 2020 verkündet wurden. Mit einem offenen Brief, initiiert von Benno Hafeneger, Phillips-Universität Marburg, und Klaus Waldmann, Redaktionsleitung des "Journal für politische Bildung", wandten sie sich an den Bischof des Bistums Mainz, um deutlich zu machen, dass mit der Entscheidung eine wichtige Einrichtung verloren geht, deren Bedeutung weit über den Raum der Katholischen Kirche hinausreicht und die in besonderer Weise für das Engagement der Kirche für eine demokratische Gesellschaft steht.

 

Quelle: Bistum Mainz und Offener Brief von Benno Hafeneger und Klaus Waldmann