
Validierung erfolgreich: Letzter Schritt im Erarbeitungsprozess des Kompetenzprofils für politische Jugendbildung
Im Januar 2025 wurden die Zwischenergebnisse und das vorläufige Kompetenzcluster des Projektteams im Rahmen der Denkfabrik I einer Gruppe von Fachleuten aus der politischen Bildung und angrenzenden Bereichen vorgestellt und einem Peer Review unterzogen. Die bisherigen Ergebnisse konnten aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet und für die abschließende Ausarbeitung des Profils kritisch hinterfragt werden.
Um das bisher in einem offenen Beteiligungsprozess erarbeitete und vom Projektteam strukturierte und geclusterte vorläufige „Kompetenzprofil für Fachkräfte der politischen Jugendbildung“ zu überprüfen und zu validieren kamen vom 20.–22. Januar 2025 insgesamt 15 Personen in der Franken-Akademie Schloss Schney zusammen. Zentrales Ziel der Denkfabrik war, mittels der Persona-Methode den aktuellen Erarbeitungsstand in Form des vorläufigen Kompetenzclusters einem Peer-Review zu unterziehen. Der Prozess wurde moderiert von Fabian Wanisch, Mitglied des Bildungskollektivs Stuhlkreisrevolte.
Entlang der Leitfragen, was Ziele, Motivation und Bedürfnisse von Personen, die potenziell mit dem Kompetenzprofil arbeiten würden, sein können sowie welche Lernbedürfnisse diese Personen haben können, wurden insgesamt sieben verschiedene Personas erstellt, die sich in ihren Erfahrungen, Ausbildungswegen und ihrer Motivation unterschieden.
Die erarbeiteten Personas waren die Grundlage für den Peer Review. Die Teilnehmenden setzten sich mit dem vorläufigen Kompetenzprofil und den bisher erarbeiteten Ergebnissen auseinander. Welche Kompetenzen ist für meine Persona wichtig? Das vorläufige Profil wurde bewertet, ergänzt, überprüft und diskutiert.
Es hat sich gezeigt, dass einfache Formulierungen und die genaue Beschreibung der Bedeutung der Bereiche notwendig sind. Bestimmte Ausbildungswege, wie z. B. das Studium der Sozialen Arbeit, können Kompetenzbereiche, wie z. B. die Lernkompetenz, gut abdecken.
Anschließend fand ein Austausch über die Anforderungen der Personas an das Kompetenzprofil statt. Dabei wurde deutlich, dass die Relevanz der einzelnen Kompetenzcluster von der Perspektive der Persona abhängt. Insgesamt repräsentiert es eher die formale politische Bildung, ist aber für informelle Bildungsprozesse adaptierbar.
Nach dem Austausch über die Ergebnisse des Peer Review wurde die mögliche Umsetzung des Kompetenzprofils in verschiedenen Arbeitsbereichen reflektiert. Es wurden vielfältige Einsatzmöglichkeiten im Bereich der politischen Bildung gesammelt, z. B. für Peer-Learning oder als Selbstreflexionstool. Das Kompetenzprofil kann für die Entwicklung von Qualifizierungsmaßnahmen für politische Bildner*innen und für die Schaffung von Grundlagen für Weiterbildungen eingesetzt werden. Die Gruppe identifizierte den Einsatz des Kompetenzprofils beispielsweise in Personalentwicklungsgesprächen, Onboarding-Prozessen oder Teamklausuren als sinnvoll.
Die Frage, welche Anforderungen ein Tool zur politischen Bildung erfüllen muss, wurde diskutiert. Es stellte sich heraus, dass es unterschiedliche Bedürfnisse hinsichtlich der Intensität der Auseinandersetzung mit den eigenen Kompetenzen gibt. Diese reichen von Tools und Informationen, die überschaubar sein sollten, bis hin zu Selbsteinschätzungstests zur eigenen Weiterentwicklung.
Das Feedback der Denkfabrik wird in den nächsten Wochen in das vorläufige Kompetenzprofil eingearbeitet. Anfang April wird zu einer gemeinsamen redaktionellen Bearbeitung des Profils eingeladen. Die erste Publikation wird voraussichtlich ab Mitte Mai zur Verfügung stehen. Da sich gezeigt hat, dass ein Kompetenzprofil nicht statisch ist, sind alle Interessierten eingeladen, es zu nutzen, weiterzuentwickeln und an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Anregungen und Hinweise sind willkommen.