Mit KI verantwortungsvoll gestalten: Die Zukunft der Öffentlichkeitsarbeit im Blick. Teilnehmer*innen einer AdB-Fortbildung lernen, durch praxisnahe Ansätze den Umgang mit KI-Tools zu optimierten
Die dynamische Welt der Künstlichen Intelligenz (KI) bringt zahlreiche Herausforderungen für die Öffentlichkeitsarbeit mit sich und stellt Organisationen vor neue Aufgaben. Vom 9. bis 11. September 2024 fand in der Europäische Jugendbildungsstätte Magdeburg Bildungsnetzwerk Magdeburg gGmbH eine spannende Fortbildung statt. Unter dem Titel „Verantwortungsvoller Umgang mit KI-Tools in der gemeinwohlorientierten Öffentlichkeitsarbeit“ bot die Veranstaltung, organisiert vom AdB, praxisnahe Einblicke und Ansätze für den ethischen Einsatz von KI in der Öffentlichkeitsarbeit.
Die Veranstaltung wurde von Robert Behrendt vom AdB-Mitglied mediale pfade.org – Verein für Medienbildung e. V. inhaltlich verantwortet und durchgeführt. Er ist freier Autor, Referent und Medienbildner.
Angesichts der Vielzahl neuer Tools und der unterschiedlichen Beurteilung zu deren Nutzen und Risiken wurde ein besonderes Augenmerk auf die Bedürfnisse der politischen Bildung und deren Öffentlichkeitsarbeit gelegt.
Die Fortbildung verfolgte das Ziel, ein fundiertes Verständnis für die Funktionsweise von KI-gestützten Text- und Bildgenerierungstools zu vermitteln. Dabei wurden unterschiedliche Tools ausprobiert, was den Teilnehmer*innen half, deren Potenziale und Grenzen zu erkennen und für ihre eigene Arbeit sinnvoll einzusetzen. Neben praktischen Übungen, in denen die Teilnehmenden mit verschiedenen KI-Anwendungen experimentierten, wurden ethische Fragestellungen und rechtliche Rahmenbedingungen thematisiert.
Zu den zentralen Themen der Fortbildung gehörten:
- Kontext, Typologie und Nutzung von KI-Tools: Die Teilnehmenden erfuhren, welche unterschiedlichen Arten von KI-Tools existieren und wie diese in der Öffentlichkeitsarbeit eingesetzt werden können.
- Anwendungsfälle für die Öffentlichkeitsarbeit: Es wurden spezifische Einsatzmöglichkeiten für generative KI-Tools identifiziert und diskutiert.
- Praktische Erprobung von KI-Tools: Die Teilnehmenden lernten, wie man effektives Prompting für Text- und Bildgenerierung durchführt und eigene GPT-4 Modelle erstellt.
- Rechtliche Grundlagen: Ein Überblick über relevante rechtliche Aspekte, darunter DSGVO, Digital-Service-Act und AI-Act, wurde gegeben, um sicherzustellen, dass die Nutzung der KI-Tools im Einklang mit geltenden Datenschutz- und Urheberrechtsbestimmungen steht.
- Handlungsleitfäden zur Nutzung von LLMs: Es wurden Ideen für konkrete Handlungsleitfäden entwickelt, die den Teilnehmenden als praxisnahe Leitfäden für die Arbeit mit KI-gestützten Text- und Bildgenerierungstools dienen können.
Die Fortbildung stellte sicher, dass die Teilnehmer*innen nicht nur technische Fähigkeiten erwarben, sondern auch eine reflektierte Haltung gegenüber der Nutzung von KI in der Öffentlichkeitsarbeit entwickelten. Der Austausch über ethische Fragestellungen und die Sammlung wichtiger Aspekte für die Erstellung von Handlungsleitfäden kann die Kolleg*innen der Öffentlichkeitsarbeit und die Einrichtungen insgesamt dabei unterstützen, KI-Technologien in einer Weise einzusetzen, die den Werten und Zielen ihrer gemeinwohlorientierten Arbeit entspricht.
In der Feedbackrunde wurde deutlich, dass in einer solchen Fortbildung lange nicht alle Aspekte bedacht werden können. So fehlte noch die Auseinandersetzung mit den Vor- und Nachteilen von Open Source-Tools. Auch müssen die nächsten Schritte nun in den Einrichtungen erfolgen. Die Fortbildung hat aber, so die Rückmeldungen, wichtige Anstöße dazu gegeben. Als besonders wertvoll wurden der kollegiale Austausch, die vielfältigen Erprobungsmöglichkeiten, sowie die Dokumentation in Taskcards genannt. Letztere steht den Teilnehmer*innen als Anregung und Austauschplattform weiterhin zur Verfügung. Zudem wurde auf die neue Arbeitshilfe verwiesen, die Tim Schrock für den AdB verfasst hat. Sie unterstützt Akteur*innen in der politischen Bildung dabei, den Einsatz von KI-Systemen bewusst(er) anzugehen. Sie zeigt Rahmenbedingungen auf und stellt detaillierte Checklisten für den Alltagseinsatz von KI bei Bildungsträgern zur Verfügung.
Als besondere Learnings aus der Fortbildung wurden u. a. die Erkenntnis genannt, in welcher Weise verschiedene Tools ineinandergreifen und miteinander kombiniert werden können und wie sinnvoll die Erstellung eigener GPTs für die eigene Arbeit sein könnte. Die Teilnehmer*innen schlugen vor, in einem Follow-up insbesondere auf die Automatisierung von Prozessen zu schauen.
Ihre Ansprechperson
Dr. Friedrun Erben
Referentin für Kommunikation und Medien, Redaktion Fachzeitschrift "Außerschulische Bildung"
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