Meron Mendel und Saba-Nur Cheema mit Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet
Für ihren herausragenden Einsatz für die Werte der Demokratie sind Professor Dr. Meron Mendel und Saba-Nur Cheema mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden. Sie erhielten das Bundesverdienstkreuz am 1. Oktober 2024 im Schloss Bellevue aus den Händen von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Der AdB gratuliert herzlich!
Meron Mendel ist seit 2010 Direktor der Bildungsstätte Anne Frank und hat seit 2022 eine kooperative Professur für transnationale Soziale Arbeit an der Frankfurt University of Applied Sciences inne. Die Politikwissenschaftlerin Saba-Nur Cheema arbeitet an der Goethe-Universität Frankfurt und war von 2003–2021 für die Bildungsstätte Anne Frank tätig, deren Bereich der pädagogischen Programme und Projekte sie bis 2021 leitete.
Meron Mendel und Saba-Nur Cheema werden für ihren langjährigen, beruflichen wie auch ehrenamtlichen Einsatz gegen Antisemitismus und Islamfeindlichkeit und für ein demokratisches, friedliches Miteinander geehrt. Bei all ihren Aktivitäten stehen sie für eine offene Diskussionskultur ein.
Gerade ist der von ihnen herausgegebene Essayband „Muslimisch-jüdisches Abendbrot. Das Miteinander in Zeiten der Polarisierung“ (Kiepenheuer & Witsch, 09/2024) erschienen, der von ihrem Engagement zeugt: Was hilft, wenn die Welt aus den Fugen ist und Juden, Muslime, Deutsche, Einwanderer einander in neuer Unversöhnlichkeit gegenüberstehen? – Reden, um Vorurteile und Hass abzubauen!
Saba-Nur Cheemas Familie kommt aus Pakistan und ist in einem Frankfurter Brennpunktviertel, geprägt vom konservativ-muslimischen Gemeindeleben, aufgewachsen. Meron Mendel ist in Israel geboren und in einem Kibbuz mitten in der Wüste aufgewachsen. Als Paar blicken sie gemeinsam auf die sich immer weiter polarisierende Welt und sprechen darüber. Deutlich wird, wie erhellend der Blick des jeweils anderen sein kann und wie viele Gemeinsamkeiten es in der vermeintlichen Differenz gibt.
Die Bildungsstätte Anne Frank ist Mitglied im Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten e. V. Sie ist ein Zentrum für politische Bildung in Frankfurt und bundesweit aktiv, um Jugendliche und Erwachsene für Antisemitismus, Rassismus und verschiedene Formen von Diskriminierung zu sensibilisieren und für die aktive Teilhabe an einer offenen und demokratischen Gesellschaft zu stärken. Als Teil des vom BMFSFJ geförderten „Kompetenznetzwerk Antisemitismus“ (Kompas) gehört die Bildungsstätte Anne Frank zu den fünf bundesweit tätigen Organisationen mit langjähriger Erfahrung in der Antisemitismusprävention, der antisemitismuskritischen (digitalen) Bildungsarbeit und der Beratung von Betroffenen sowie der Dokumentation und Analyse antisemitischer Vorfälle. Im Rahmen des „Aktionsplan Rechtsextremismus“ des Bundesinnenministeriums entwickelt die Bildungsstätte digitale Angebote der Radikalisierungsprävention im Zusammenhang mit Verschwörungsideologien.
Auf der digitalen Plattform politischbilden.de stehen eine ganze Reihe von sehr guten Bildungsmaterialien zur Verfügung, die von den Kolleg*innen der Bildungsstätte Anne Frank zu Themen wie Rassismus, Antisemitismus und Diversität verfasst wurden.
Foto: Saba-Nur Cheema und Meron Mendel; © David Bachar