Kompetenzorientierung als Schlüssel zur Qualitätsentwicklung in der politischen Bildung – Einblicke und Perspektiven
Wie kann Kompetenzorientierung die Qualität politischer Bildung mit Fokus auf Qualifizierung, Organisationsentwicklung und Förderstrategien stärken? Diese Leitfrage diskutierten Fachkräfte aus Wissenschaft und Praxis bei einer gemeinsamen Fachveranstaltung des AdB und der Berliner Landeszentrale für politische Bildung.
Inwiefern kann Kompetenzorientierung die Qualitätsentwicklung in der politischen Bildung unterstützen? Mit dieser Frage eröffnete der Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten e. V. (AdB) gemeinsam mit der Berliner Landeszentrale für politische Bildung einen vielstimmigen Fachaustausch am 30. September 2025 im Amerika Haus in Berlin.
Die Veranstaltung bildete den vorläufigen Abschluss des AdB-Projekts Kompetenzprofil für Fachkräfte der politischen Bildung und markierte zugleich einen Auftakt: Die systematische Auseinandersetzung mit Kompetenzorientierung soll künftig stärker in die Qualifizierungspraxis sowie in die Lobbyarbeit im Sinne der Erhöhung der Sichtbarkeit der Professionalität politischer Bildung integriert werden.
In seinem einführenden Impuls analysierte Professor Dr. Falk Scheidig (Ruhr-Universität Bochum) die Potenziale und Begrenzungen des Kompetenzansatzes. Er betonte, dass Kompetenzorientierung mehr sein müsse als eine technokratische Steuerungslogik. Vielmehr könne sie ein Reflexionsinstrument sein, das Professionalität sichtbar macht und Bildungsprozesse systematisch weiterentwickelt – vorausgesetzt, sie wird kritisch-diskursiv in die Praxis eingebunden.
Vertieft wurden diese Perspektiven an fünf Thementischen, die zentrale Spannungsfelder und Handlungsansätze bearbeiteten: von Transferpotenzialen zwischen Sozialer Arbeit und politischer Bildung über Fragen der Haltung und Professionalisierung bis hin zur Herausforderung, politische Bildung als eigenständiges Berufsfeld im Kontext vielfältiger Förderlogiken zu stärken. Besonders das AdB-Kompetenzprofil wurde als praxisnahes Instrument vorgestellt, das Orientierung bieten kann, ohne normative Engführungen zu erzeugen.
Im abschließenden Panel diskutierten Expert*innen aus Wissenschaft, Trägerlandschaft und Bildungspraxis, wie Kompetenzorientierung systemisch verankert werden kann. Professorin Dr. Susann Gessner (Universität Marburg), Eric Wrasse (EJBW), Lina Mitschke (EOTO e. V.) und weitere Teilnehmende hoben hervor, dass es nicht um Standardisierung, sondern um Verständigung gehe – über Qualitätsansprüche, Bildungsziele und professionelle Anforderungen an das diverse Feld der politischen Bildung.
Deutlich wurde: Kompetenzorientierung kann zur Qualitätsentwicklung beitragen – wenn sie als gemeinsames Referenzsystem dient, das Raum für Diversität, Partizipation und kritische Selbstreflexion lässt. Die Veranstaltung lieferte dafür nicht nur theoretische Impulse, sondern auch praktische Anknüpfungspunkte für Akteur*innen aus der politischen Bildung, der Jugend- und Sozialarbeit sowie angrenzenden Bildungsfeldern.
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