
Politische Kinder- und Jugendbildung gemeinsam gestalten: Erfordernisse erkennen und handeln
Bei strahlendem Frühlingswetter fand die Sitzung der AdB-Fachkommission Kinder- und Jugendbildung vom 17.–19. März 2025 in der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein statt. Die idyllisch in Brandenburg gelegene Bildungsstätte bot beste Bedingungen für intensive Diskussionen und produktives Arbeiten.
Bei strahlendem Frühlingswetter fand die Sitzung der AdB-Fachkommission Kinder- und Jugendbildung vom 17.–19. März 2025 in der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein statt. Die idyllisch in Brandenburg gelegene Bildungsstätte bot beste Bedingungen für intensive Diskussionen und produktives Arbeiten.
In dieser inspirierenden Umgebung konnten sich die Teilnehmenden nicht nur zu aktuellen Herausforderungen austauschen, sondern auch neue Ideen für die politische Jugendbildung entwickeln.
Zentrale Themen waren die aktuellen politischen und finanziellen Rahmenbedingungen, die die Arbeit in den Einrichtungen zunehmend beeinflussen. In diesem Zusammenhang beschäftigte die Kommissionsmitglieder die Auswirkungen des Herrenbergurteils. Auch wenn bei der letzten Sitzung des Bundestags der Beschluss (Drucksache 20/14744) für die Übergangszeit von zwei Jahren gefasst wurde, in der sich Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite darüber verständigen können, ob die Tätigkeit eine selbstständige ist und derzeit keine Statusfeststellungverfahren durchgeführt werden, müssen sich jetzt Träger und Verbände überlegen, wie ein rechtssicheres Verfahren zukünftig aussehen kann.
Aber auch die drohende Besteuerung von Bildungsangeboten sorgt für Unsicherheit, während gleichzeitig wirtschaftliche Engpässe, Förderkürzungen und insbesondere Angriffe von rechts viele Träger belasten. Die Kommission diskutierte, wie der AdB hier gemeinsam mit seinen Kooperationspartnern Einfluss nehmen kann. Darüber hinaus wird überlegt, wie ein Solidaritätsfonds aufgebaut werden könnte, um Mitgliedseinrichtungen bei Angriffen von rechts zu unterstützen.
Neben diesen strukturellen Fragen ging es auch um inhaltliche Weiterentwicklung der Bildungsarbeit. Besonders alarmierend ist der steigende Einfluss rechtspopulistischer Strömungen unter Jugendlichen sowie die zunehmende Verbreitung von Verschwörungsdenken und Desinformation in sozialen Medien. Hier wurden gezielte Gegenstrategien erarbeitet, darunter der Aufbau vertrauensvoller Beziehungen zu Jugendlichen, die Förderung kritischer Medienkompetenz und die Stärkung kollegialer Beratung. Diese sind zum Teil nicht neu, jedoch müssen wir uns immer wieder auf die Grundideen der Kinder- und Jugendarbeit rückbesinnen.
Ein erfreulicher Moment der Sitzung war die einstimmige Wahl von Betül Ulusoy, Deutsche Islam Akademie Berlin e. V., zur neuen Diversitätsbeauftragten. Mit ihrem Engagement wird sie die Arbeit der Kommission bereichern und wichtige Impulse setzen.
Darüber hinaus wurde die Bedeutung von Öffentlichkeitsarbeit hervorgehoben. Veranstaltungen der Träger sollen stärker sichtbar gemacht und auf der AdB-Website präsentiert werden, um die Vielfalt der Bildungsarbeit nach außen zu tragen. Ein besonderer Fokus lag zudem auf der Nutzung Künstlicher Intelligenz in der politischen Bildung – ein Thema, zu dem nun eine neue Broschüre des AdB bereitsteht.
Bei der kommenden Sitzung im September 2025 wird insbesondere die Sichtbarmachung der eigenen Arbeit auf der Agenda stehen. Für den Herbst 2026 ist eine Vertiefung der politischen Bildung mit Kindern geplant.
Die Sitzung zeigte eindrucksvoll, dass trotz vielfältiger Herausforderungen eine engagierte und strategisch aufgestellte Bildungsarbeit möglich ist. Der Austausch in der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein bot dafür den idealen Rahmen und ließ die Teilnehmenden mit neuen Ideen und gestärktem Tatendrang nach Hause fahren.
Ihre Ansprechperson

Sebastian Bock
Stellvertretende Geschäftsführung, Bereichsleitung Kinder- und Jugendbildung
Telefon: +49 30 40040115
E-Mail: bock [at] adb.de (bock[at]adb[dot]de)