
Zusammenkommen, weiterdenken: mehr Inklusion wagen. Eine Fortbildung für Hauswirtschaftsleitungen in AdB-Einrichtungen
Fachlicher Austausch, neue Impulse und Einblicke in den Arbeitsalltag: Die Hauswirtschaftstagung in Haus Neuland bot Raum für Vernetzung, Diskussion und gemeinsames Lernen. Im Mittelpunkt stand das Thema Inklusion – als Chance für eine vielfältige, starke Hauswirtschaft.
Vom 26. bis 28. Mai 2025 war Haus Neuland in Bielefeld Treffpunkt für Fachkräfte aus der Hauswirtschaft in AdB-Mitgliedseinrichtungen – und schnell war klar: Hier geht es sowohl um Inhalte als auch um ein gutes Miteinander. Die Tagung bot Raum, um aktuelle Herausforderungen offen anzusprechen, sich gegenseitig zu stärken und voneinander zu lernen – viele Teilnehmende teilen ähnliche Erfahrungen und profitieren vom gemeinsamen Austausch.
Ein Rundgang durch verschiedene Arbeitsbereiche von Haus Neuland bot spannende Einblicke. Küchenchef Steffen Müller führte unter anderem durch die Küche, erläuterte Abläufe und Planungen und lenkte den Blick auf bereits umgesetzte Ansätze zur Inklusion im Haus. Dabei wurde deutlich, dass Hauswirtschaft weit mehr umfasst als Sauberkeit und Versorgung, denn hier sind Organisationstalent, Fachwissen und Teamarbeit gefragt.
Inklusion als Chance – nicht als Extra
Im Fokus der Tagung stand das Thema „Inklusion in der Hauswirtschaft“. Die Referentin Ira Vogt vom Kompetenzzentrum Selbstbestimmt Leben (KSL) in Köln präsentierte hierbei nicht nur Fakten, sondern vermittelte insbesondere Denkanstöße. Was bedeutet Selbstbestimmung für Menschen mit Behinderung? Welche Barrieren erleben sie – sichtbar und unsichtbar? Und wie können wir Arbeitsplätze so gestalten, dass alle gut mitmachen können?
In kleinen Übungen konnten die Teilnehmenden selbst erfahren, wie es ist, mit eingeschränktem Sehen, Hören oder eingeschränkter Beweglichkeit unterwegs zu sein. Die Rückmeldungen zeigten deutlich, dass bereits kleine Hürden den Alltag stark verändern können und dadurch der Blick auf die eigene Lebens- und Arbeitswelt neu geschärft wird.
Auch Vorurteile am Arbeitsplatz wurden thematisiert – offen, direkt und mitunter mit einem Augenzwinkern. Die Referentin stellte klar, dass Inklusion kein Zusatzangebot ist, sondern eine echte Bereicherung. Zahlreiche Unterstützungsangebote stehen zur Verfügung, beispielsweise von Integrationsfachdiensten und Inklusionsämtern, diese müssten lediglich genutzt werden.
Geleitet wurde die Tagung von Sebastian Bock (AdB) der durch das Programm führte und immer wieder Raum für Gespräche und Diskussionen ließ. Am Ende waren sich die Teilnehmer*innen einig, dass der persönliche Austausch genauso wertvoll wie die Inhalte war – und es lohnt sich, dranzubleiben!
Die Tagung ist ein Baustein des Projekts SPREAD – Strategien politischer Bildung, das bundesweit Bildungsstätten dabei unterstützt, ableistischen Strukturen entgegenzuwirken und inklusive Lernorte zu schaffen. Im Fokus steht dabei nicht nur ein bestimmter Fachbereich, sondern die gesamte Einrichtung – mit dem Ziel, Vielfalt zu fördern und politische Bildung zugänglicher zu gestalten.

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Ihre Ansprechperson

Sebastian Bock
Stellvertretende Geschäftsführung, Bereichsleitung Kinder- und Jugendbildung
Telefon: +49 30 40040115
E-Mail: bock [at] adb.de (bock[at]adb[dot]de)