Mann-Frau-deutsche Jugend. „Männer- und Frauen“-Rollen als Teil autoritärer Outreachstrategien

Im November 2024 hat politischbilden.de eine Fortbildungsreihe mit der Fachstelle Gender, gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und Rechtsextremismus der Amadeu-Antonio-Stiftung realisiert.

Fragen an geschlechtliche Identitäten sind für Jugendliche und Schüler*innen sehr relevant. Antipluralistische Aktivist*innen und Politiker*innen greifen diese deshalb gezielt auf. Ihr vorgeblicher Abwehrkampf gegen „Genderideologie“ und für „Normalität“ ist so als Teil einer gegen Pluralität, Selbstbestimmung und Demokratie gerichteten Strategie kultureller Hegemonie verstehbar.

Antifeminismus ist dabei eine zentrale Ideologie im Rechtsextremismus: Er richtet sich gegen jegliche Form von sexueller, geschlechtsidentitärer oder reproduktiver Selbstbestimmung und damit auch gegen die Gleichstellung von Frauen. Entsprechende Vorstellungen von Familie oder „Gender“ und insbesondere eine deutliche Queerfeindlichkeit sind im Kulturkampf der extremen Rechten prominent. Vor allem die Berufung auf „traditionelle“ Geschlechterbilder ist für die extreme Rechte ein wichtiges Mittel, um Menschen zu erreichen und zu radikalisieren.

Die Fortbildungsreihe bereitete diese Aspekte in drei Modulen auf:

  • „Unser Feind das Regenbogenimperium.“ Relevanz von Gender- & Familienpolitiken im Rechtsextremismus. Politisch-kultureller Deutungskampf in der pluralen Gesellschaft
  • „Deutscher Mann“ und (r)echte Tradwife: Strategien rechtsextremer Akteur*innen zur Erreichung junger Menschen. Attraktivitäten und Anschlussstellen
  • Gender matters: Pädagogische Ansätze der Prävention, Intervention und der politischen Bildung

Die Teilnehmenden erarbeiteten sich einen Überblick über exemplarische extrem rechte Vorstellungen von Geschlecht, die in ihnen vertretenen Feindbilder und Erzählungen und setzten sich gezielt mit den (politischen) Instrumentalisierungen auseinander.

Folgende Leitfragen standen in den Modulen im Mittelpunkt:

  • Wie werden Männer- und Frauenrollen am Beispiel rechtsextremer Akteur*innen und Influencer*innen propagiert?
  • Welche Strategien sind dabei erfolgreich?
  • Wie können Bildner*innen mit den damit verbundenen Herausforderungen umgehen?
  • Wie kann präventiv und mit dem Ansatz politischer Bildung das Thema adressiert werden?
  • Wie kann geschlechterreflektierend im Arbeitsfeld (re)agiert werden?