„Bildung und Kultur sind das Fundament unserer Zukunft“
Eine beeindruckende Zahl von Demonstranten hatte sich am 20. September 2023 auf dem Washington-Platz vor dem Berliner Hauptbahnhof versammelt, die mit Trillerpfeifen und Sprechchören auf sich aufmerksam machten. Sie alle gingen auf die Straße, um zeitgleich zu den Haushaltsverhandlungen gegen die angekündigten massiven Kürzungen des KJP zu demonstrieren.
Der AdB demonstriert mit 2.000 Kolleg*innen aus der Jugendarbeit und Jugendhilfe in Berlin
Eine beeindruckende Zahl von Demonstranten hatte sich am 20. September 2023 auf dem Washington-Platz vor dem Berliner Hauptbahnhof versammelt, die mit Trillerpfeifen und Sprechchören auf sich aufmerksam machten. Sie alle gingen auf die Straße, um zeitgleich zu den Haushaltsverhandlungen gegen die angekündigten massiven Kürzungen des KJP zu demonstrieren.
„Hände weg vom KJP“ oder „Wer Demokratie kürzt, bekommt eine Demo!“ waren nur zwei der Botschaften, die auf vielen Schildern und Transparenten sichtbar gemacht wurden.
Auch der AdB war zahlreich vertreten: Der Vorsitzende des AdB, Boris Brokmeier, demonstrierte gemeinsam mit Mitarbeiter*innen der Geschäftsstelle und Kolleg*innen aus Mitgliedseinrichtungen. Die Kolleg*innen der AdB-Fachkommission Erwachsenenbildung, deren Herbsttagung an diesem Tag in der Europäischen Akademie Berlin e. V. begann, hatten den Sitzungsstart nach hinten verschoben, um mitdemonstrieren zu können. „Bildung und Kultur sind das Fundament unserer Zukunft“ war der Slogan, mit dem die Stiftung wannseeFORUM, Mitglied im AdB, auf die problematischen Entwicklungen aufmerksam machte.
Die Vertreter*innen der politischen Bildung versammelten sich um das Banner der GEMINI – Gemeinsame Initiative politischer Jugendbildung mit dem Slogan „Demokratie braucht politische Jugendbildung“. Einen kleinen Eindruck davon vermittelt ein kurzes Video aus der rbb-Abendschau vom 20. September.
Kirstin Weis, Geschäftsführerin des Deutschen Bundesjugendrings, der die Demonstration maßgeblich mitorganisiert hat, und Hannah Lorenzen, Sprecherin der GEMINI, eröffneten die Demonstration. Sie machten deutlich, dass in Zeiten der Angriffe auf demokratische Strukturen, der erstarkenden rechtspopulistischen Kräfte, der Verunsicherung durch Inflation, Energiekrise und Krieg in Europa eine Kürzung bei der Jugendarbeit und der politischen Jugendbildung das absolut falsche Signal ist. Die Zivilgesellschaft müsse nun deutlich Druck machen. Der Zug ging dann vorbei am Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), dem Bundesministerium für Finanzen (BMF), um dann am Potsdamer Platz mit den Kolleg*innen aus den Freiwilligendiensten, die ebenfalls von drohenden Kürzungen betroffen sind, zu einer Abschlussveranstaltung zusammenzutreffen.
Nadja Bilstein, Fachbereichsleiterin Politische Akademie Haus Neuland e. V. und Vorsitzende der AdB-Fachkommission Erwachsenenbildung sagte nach der Demonstration: „Mich hat vor allem die große Vielfalt der Teilnehmer*innen beeindruckt, die verdeutlicht, wie weiteichend die Einschnitte für die Lebenswelten der Jugendlichen sind – alle Bereiche sind betroffen.“ Strukturen, die einmal weggespart würden, seien nur schwer wieder aufzubauen.
Die Haushaltsberatungen dauern noch bis Anfang Dezember 2023, sodass noch etwas Zeit bleibt, auf die dramatische Situation aufmerksam zu machen und die vielfältigen Arbeitsbereiche, die durch den KJP, aber auch durch die Bundeszentrale für politische Bildung/bpb gefördert werden, sichtbar zu machen. Aus der AdB-Fachkommission Europäische und Internationale politische Bildung wurde z. B. eine Initiative gestartet und ein nach der letzten Kommissionssitzung abgestimmtes Schreiben an ihre Wahlkreisabgeordneten verschickt. Erste Reaktionen lassen hoffen, dass auch die Abgeordneten die dramatische Lage erkannt haben.