
AdB visualisiert erstmals das Kompetenzprofil für die politische Jugendbildung auf dem DJHT
Mit der Präsentation des Kompetenzprofils auf dem 18. Deutschen Kinder- und Jugendhilfetag (DJHT) in Leipzig setzt der AdB einen zentralen Meilenstein für die Professionalisierung der politischen Jugendbildung. Das grafisch aufbereitete Profil macht die Ergebnisse eines umfangreichen partizipativen Prozesses sichtbar und eröffnet neue Perspektiven für Praxis und Qualifizierung.
Mit dem Projekt „Kompetenzprofil für Fachkräfte der politischen Jugendbildung“ engagiert sich der Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten (AdB) für die Qualifizierung und Professionalisierung des Feldes der politischen Bildung. Nun wurde ein bedeutender Meilenstein erreicht: Erstmals wurde das Kompetenzprofil in einer grafisch visualisierten Form vorgestellt. Damit wird nicht nur die inhaltliche Arbeit des Projekts sichtbar, sondern auch dessen Übertragbarkeit auf angrenzende Felder der politischen Jugendarbeit greifbar. Was bislang als Prozess aus der Praxis für die Praxis erarbeitet wurde, soll nun als Reflexions-, Orientierungs- und Professionalisierungstool für das Feld nutzbar werden.
Im Panel „Feldübergreifend qualifizierte Fachkräfte – geht das?!“ präsentierten Alina Jugenheimer und Ina Bielenberg (AdB) die Ergebnisse des Projekts und diskutierten gemeinsam mit dem Publikum, welche Chancen sich durch die Übertragbarkeit auf benachbarte Felder wie die Jugend(sozial)arbeit ergeben. Dabei kündigten sie an, dass das Profil ab Juni 2025 als digitale Broschüre mit begleitendem Poster verfügbar sein wird.
Zu Beginn der Präsentation zeichnete Ina Bielenberg (AdB) die Hintergründe nach, die den AdB dazu bewegt haben, sich intensiv mit der Entwicklung eines Kompetenzprofils für die außerschulische politische Bildung auseinanderzusetzen. Sie betonte, dass die Anforderungen und Erwartungen an Fachkräfte in Bildungsstätten kontinuierlich steigen: Die Themen werden komplexer, die Zielgruppen diverser, gesellschaftliche Transformationen und Krisen prägen zunehmend den Arbeitsalltag. Gleichzeitig stehen viele Organisationen vor einem Generationenwechsel in ihren Trägerstrukturen. Eine weitere Herausforderung bestehe darin, dass es zahlreiche unterschiedliche berufliche Zugänge in die politische Bildung gibt. Dies wirft die grundsätzliche Frage auf, welches Berufsverständnis die politische Bildung eigentlich prägt – und welche Kompetenzen Fachkräfte dafür benötigen. Das Kompetenzprofil entstand, so Alina Jugenheimer, daher bewusst nicht als theoretisches Konstrukt, sondern wurde in einem breiten partizipativen Prozess mit rund 100 Fachkräften entwickelt – aus der Praxis für die Praxis.
Das Kompetenzprofil schafft eine Möglichkeit der Kartografie des Berufsfelds politische Bildung, die Orientierung und Transparenz bietet – für Einzelpersonen, Organisationen und nicht zuletzt für Nachwuchskräfte. Im Diskurs zeigte sich zudem, dass die im Profil beschriebenen Anforderungen Anknüpfungspunkte zur Sozialen Arbeit bieten. Marc David Ludwig (Promovend am Promotionskolleg NRW und Lehrbeauftragter an der Alice Salomon Hochschule Berlin) hob hervor, dass sich insbesondere mit der gemeinwesenorientierten Arbeit sowie der politischen Dimension sozialarbeiterischer Praxis wertvolle Synergien ergeben.
Dorit Machell (freiberufliche politische Bildnerin und Critical Friend im Projekt) betonte, wie wichtig es sei, solche Kompetenzmodelle sichtbar zu machen. Ohne sie blieben die Erwartungen an politische Bildner*innen unsichtbar. Das Kompetenzprofil biete gerade Berufsanfänger*innen eine wichtige Orientierungshilfe und erleichtere den Einstieg ins Berufsfeld.
Die Veröffentlichung des Kompetenzprofils als Handbuch mit Poster macht die Ergebnisse des partizipativen Prozesses nun greifbar und übertragbar auf andere Berufsfelder. Ina Bielenberg betonte, dass die Wirksamkeit des Profils davon lebt, die Kompetenzen dynamisch und fluide an die Praxisanforderungen anzupassen.
Mit einem deutlichen Fazit brachte Arne Busse von der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) die Bedeutung des Projekts auf den Punkt: „Das war längst überfällig, dass dies gemacht wurde. Vielen Dank dafür!“ Julian Knop (stuhlkreis_revolte) übernahm die Moderation der Veranstaltung und gestaltete die Diskussion mit dem Plenum sehr dialogorientiert und offen.
Ihre Ansprechpersonen

Alina Jugenheimer
Projektreferentin
Telefon: +49 30 40040121
E-Mail: jugenheimer [at] adb.de (jugenheimer[at]adb[dot]de)
