80 Jahre Kriegsende – Gedenken und Mahnung. Frieden ist ein wertvolles Gut, das es zu schützen gilt!

80 Jahre nach der Befreiung Europas vom Nationalsozialismus ist der 8. Mai 2025 ein Tag der Mahnung und des Gedenkens. Wir schauen auf eine Zeit des Friedens in Deutschland, der angesichts aktueller Entwicklungen aber längst nicht selbstverständlich und durch zahlreiche Kriege in der Welt bedroht ist.

Die Konflikte und Kriege, die die Weltordnung seit Ende des Zweiten Weltkriegs herausfordern, reichen in den 80 Friedensjahren immer wieder bis in die Mitte Europas hinein. Menschen fliehen vor Krieg und Gewalt nach Europa und Deutschland oder trauern um Opfer von Krieg und Gewalt, Nachrichten über kriegerische Auseinandersetzungen erreichen uns in Echtzeit, Auswirkungen von Kriegen überwinden die Grenzen im Digitalen mühelos. Seit dem Krieg in der Ukraine ist alles noch greifbarer und unmittelbarer geworden.

Und 80 Jahre nach Kriegsende müssen wir feststellen, dass menschenverachtende Ideologien noch immer ihren Platz in unserer Gesellschaft haben: Menschen werden angegriffen, weil sie sich für die Demokratie einsetzen, weil sie als „anders“ wahrgenommen werden, weil sie nach Deutschland zugewandert sind, weil sie für das Handeln ihres Herkunftslandes verantwortlich gemacht werden … Was bedeutet es, aus unterschiedlichen Perspektiven auf die 80 Jahre Kriegsende zu schauen? Was haben wir aus der Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten gelernt? Welche Aufgaben verbinden sich damit für die politische Bildung?

Am 29. April 2025 veröffentlichte die Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) die MEMO-Studie 2025 „Gedenkanstoß“, für die die EVZ zusammen mit dem Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Universität Bielefeld 3.000 Menschen in einer repräsentativen Online-Erhebung zu ihrem kritischen Geschichtsbewusstsein befragt hat.

Ein wichtiges Fazit dieser Befragung ist, dass 80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs die gesamtgesellschaftliche Aufarbeitung, das Wissen um Verstrickungen und das Engagement für Erinnerungskultur unter Druck stehen. Zwar gibt es eine breite Palette an Bildungsformaten der historisch-politischen Bildung und der Gedenkstättenarbeit, aber dennoch wird ein ungenutztes Potenzial für Engagement in der Erinnerungsarbeit konstatiert: Viele Menschen könnten sich vorstellen, etwas zu tun, aber nur wenige engagieren sich tatsächlich. Das Wissen z. B. über die NS-Verbrechen im eigenen Umfeld, über verschiedene Opfergruppen, über Verstrickungen von Unternehmen und die Auswirkungen bis heute sind gering. Besonders besorgniserregend sind die Befunde zu Antisemitismus und Geschichtsrevisionismus.

Nicht nur die Befunde dieser Studie zeigen, wie wichtig die Erinnerung an, das Wissen über und die reflektierte Auseinandersetzung mit unserer Geschichte ist, um die Gegenwart zu verstehen, um Ausgrenzung entgegenzuwirken und für Frieden und Freiheit einzustehen. Dies machen sich die im Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten zusammengeschlossen Träger politischer Bildung immer wieder zur Aufgabe.

Die Themenseite „8. Mai 1945“ der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb hält auf ihrer Website eine große Zahl von Angebote zum Thema – Publikationen, Lehrmaterialien, Videos und vieles mehr – bereit.

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Ina Bielenberg
Ina Bielenberg

Ina Bielenberg

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