
Youth Work Xcelerate. AdB auf der 4. European Youth Work Convention in Malta stark vertreten
Vom 27.–30. Mai 2025 tagten in La Valetta/Malta im Rahmen der maltesischen Ratspräsidentschaft 500 Delegierte der 4. European Youth Work Convention (EYC). Es wurden zentrale Weichenstellungen für Youth Work in Europa vorgenommen. Drei AdB-Mitglieder gehörten der deutschen Delegation an. Sie konnten die Expertise politischer Jugendbildung als Kernarbeitsfeld von Youth Work einbringen.
Die EYC findet alle 5 Jahre statt. Nachdem 2020 die European Youth Work Agenda im Rahmen des deutschen Ratsvorsitzes angenommen wurde, bot die 4. EYC ein wichtiges Forum zur Bestandsaufnahme der bisherigen, mit der European Youth Work Agenda angestoßenen Prozesse, verfolgte aber auch den Anspruch, konkrete Weichenstellungen vorzunehmen, Youth Work in Europa unter fundamental veränderten Rahmenbedingungen weiterzuschreiben.
Auf der Habenseite steht die Begrifflichkeit Youth Work, die sich im europäischen Kontext etabliert und in immer mehr Ländern zu einem Leitbegriff für die Felder der Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit entwickelt hat. Sie ist verbunden mit einem klaren Auftrag für gesellschaftliche Mitverantwortung und soziales Engagement und ist ein an demokratischen und rechtebasierten Werten orientiertes Konzept, welches auf der lokalen Ebene ansetzt. Aus diesem Grund sind der Begriff und die damit verbundenen konzeptionellen Überlegungen eine wichtige Orientierung für politische Jugendbildung.
Zudem kann konstatiert werden, dass sich mit der Terminologie Youth Work eine Definition der damit verbundenen Berufs- und Arbeitsfelder entwickelt hat und in mehreren Ländern eine Anerkennung des Berufs Youth Worker etabliert werden konnte. Mit der AYWA (Alliance of Youth Workers Associations), hat sich mittlerweile eine europaweite Vertretung der Profession gegründet, was als ein wichtiger Schritt für die Anerkennung des Berufsfelds zu werten ist. In 24 Staaten haben sich mittlerweile Strategien und Prozesse zur Ausgestaltung und Umsetzung der European Youth Work Agenda etabliert mit dem Ziel einer „Growing Youth Work“.
Unklar bleibt bislang – und hier sind wir bei der Sollseite der EYC angelangt – ob es sich bei der Definitionsdiskussion eher um eine kompetenzorientierte Beschreibung der bislang schwer beschreibbaren Professionen (bspw. orientiert am COE Youth Workers Portfolio oder der EU ETS Kompetenzprofile) oder des Arbeitsfelds handelt. Dem Anspruch nach bleibt beides wichtig. Im Hinblick auf die sich extrem und rapide verändernden Rahmenbedingungen – Demokratie unter Druck, Klimawandel, Digitale Transformation, Demografischer Wandel u. a. – die das Aufwachsen junger Menschen in Europa (und weltweit) erheblich fordern, erscheint es sehr wichtig, den erreichten Bestand zu halten. Zugleich sollten die Instrumente der European Youth Work Agenda genutzt werden, um das Arbeitsfeld Youth Work inhaltlich und strukturell weiter auszubauen und auszugestalten. Dies einzuhalten (und damit dem Motto der Konferenz Youth Work Xcelerate gerecht zu werden) bleibt absehbar herausfordernd, da gerade zivilgesellschaftliche Akteure und Strukturen aus den Youth Work-Feldern bereits jetzt unter Druck geraten.
Umso mehr kann die European Youth Work Agenda als politischer Rahmen wichtig werden: Neben vielfältigen europäischen Kooperationen bekommt sie gerade für lokale Strukturen und nationale Prozesse eine wichtige Rolle. Der AdB ist dafür im deutschen Kontext prädestiniert: Die drei AdB-Mitglieder der deutschen Delegation – Georg Pirker (AdB), Darko Mitevski (Naturkultur e. V.) und Aline Fuchs (Stiftung wannseeFORUM) –konnten die Expertise politischer Jugendbildung als Kernarbeitsfeld von Youth Work einbringen. Mit der bei Naturkultur e. V. angesiedelten nationalen Kontaktstelle für die Umsetzung der European Youth Work Agenda und der Stiftung wannseeFORUM für Jugendarbeit als einem der beiden Europarats Quality Label Youth Centres, waren zwei Mitglieder des AdB als Organisationen eingebunden, die zugleich zwei wesentliche Strukturen zur Ausgestaltung der europäischen Youth Work Agenda in Deutschland darstellen.
Die European Youth Work Agenda betrifft darüber hinaus wesentliche Tätigkeitsfelder im AdB – neben der internationalen Arbeit und dem Bereich der politischen Jugendbildung besteht in der Akademie für Kinder und Jugendparlamente und im Projekt Kompetenzprofil für Fachkräfte politischer Jugendbildung, eine erhebliche Expertise zu Kernpunkten von Youth Work.
Ihre Ansprechperson

Georg Pirker
Referent für internationale Aufgaben
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