“Demokratie
braucht
politische Bildung”

Politische Jugendbildung im AdB stellt sich aktuellen Herausforderungen

AdB-Kommission Jugendbildung bei ihrer konstituierenden Sitzung im WannseeFORUM
Foto: AdB
29.04. 2016

Die Kommission Jugendbildung konstituiert sich und setzt sich klare Ziele

 

Wie kann politische Jugendbildung für und mit jungen Geflüchteten gelingen? In welchen Einrichtungen gibt es bereits gelungene Bildungsarbeit mit jungen Geflüchteten und welche Probleme gibt es vielleicht auch? Dies waren wichtige Leitfragen des Schwerpunktthemas der Kommission Jugendbildung während ihrer ersten Sitzung, die Anfang April in der Stiftung wannseeFORUM in Berlin, in der wunderschön am Wannsee gelegenen „Villa Joerger“ tagte.

 

Als Grundlage für den spannenden Austausch zu diesem Thema wurde im Vorfeld der Tagung eine Umfrage entwickelt und von den Mitgliedern der Kommission beantwortet. Die Ergebnisse zeigten, wie vielfältig bereits in den Einrichtungen zu diesem Themenfeld gearbeitet wird und wie viele Geflüchtete in Einrichtungen leben.

 

Während der Kommissionssitzung wurden dann einige der in der Umfrage aufgekommenen Fragen in vier Kleingruppen diskutiert:

  • Welche Kooperationen sind für die Arbeit mit der „neuen“ Zielgruppe nötig/hilfreich, z. B. auch bei der Teilnehmenden-Akquise?
  • Welche Angebote für die „aufnehmende Gesellschaft“ sind notwendig, um dem aufkommenden Rechtspopulismus wirksam entgegenzutreten?
  • Wie können wir Geflüchtete als Teamerinnen und Teamer und als Beschäftigte in den Einrichtungen qualifizieren?
  • Werden die Bildungseinrichtungen von den Ämtern und Behörden nur als Dienstleister gesehen? Welche Rolle wollen wir wirklich spielen?

 

Diese Themen führten zu sehr intensiven Gesprächen, die auch noch außerhalb der Tagesordnung weitergeführt wurden. Abschließende Ergebnisse und Ideen für besondere Vorgehensweisen konnten in der Kürze der Zeit nicht erreicht werden. Dennoch konnten die Beteiligten viele Denkanstöße und neue Umsetzungsideen mitnehmen.

 

Ulrich Ballhausen führte als scheidender Kommissionsvorsitzender durch die umfangreiche Tagesordnung. Wichtige Schwerpunkte waren dabei, ein gegenseitiges Kennenlernen zu ermöglichen und dem Austausch über die Erwartungen an die Kommissionsarbeit der kommenden Jahre genug Raum zu geben.

 

Neben dem Wunsch nach intensivem Austausch wurden auch die Möglichkeiten einer guten Lobbyarbeit diskutiert. Dabei tauschten sich die Kommissionsmitglieder insbesondere darüber aus, wie die Bedeutung außerschulischer politischer Bildung, z. B. mit der gemeinsamen Entwicklung von Positionen, sichtbar gemacht werden kann.

 

Eines der diskutierten Themen wird auch Schwerpunkt der im Herbst in der Deutsch-Niederländische Heimvolkshochschule e. V. – Europahaus Aurich stattfindenden Sitzung sein. Dort wird die Kommission sich dem Thema der Ökonomisierung der politischen Bildung widmen.

 

Da es sich bei dieser Sitzung um die konstituierende Sitzung handelte, stand auch die Wahl der beiden Vorsitzenden sowie eines/-r Genderbeauftragten auf der Tagesordnung. Ulrich Ballhausen stand für eine weitere Amtszeit nicht zur Verfügung. Carola Brindöpke (Haus Neuland) wurde einstimmig als Vorsitzende der Kommission gewählt, Finn Sörje (Stiftung wannseeFORUM) ist neuer stellvertretender Vorsitzender. Birgit Uhing wurde zur Beauftragten für Genderfragen gewählt.

 

Die Kommission Jugendbildung ist sich der aktuellen Herausforderungen durch gesellschaftliche Veränderungen sehr bewusst und hat einen ehrgeizigen Plan für die kommenden Jahre erarbeitet. Im Mittelpunkt wird weiterhin die Arbeit mit und für junge Geflüchtete und die Arbeit gegen Rechtspopulismus und Rechtsextremismus stehen. Dieser wichtige Beitrag zum aktuellen gesellschaftlichen Diskurs muss sich zukünftig auch in der Anerkennung der politischen Bildung widerspiegeln.