“Demokratie
braucht
politische Bildung”

Im „Bermudadreieck“ Internationale Arbeit – Politische Bildung – Kulturelle Bildung

AdB-Kommission Europäische und Internationale Bildungsarbeit in der Stiftung WannseeFORUM Berlin
Foto: Dajena Schlöffel
12.03. 2017

Kommission Europäische und Internationale Bildungsarbeit des AdB tagt im wannseeFORUM

Am 2. und 3. März 2017 fand in der Stiftung wannseeFORUM in Berlin die erste Sitzung der Kommission Europäische und Internationale Bildungsarbeit im AdB in diesem Jahr statt. Gerade in internationalen Begegnungssettings kommt es oftmals zu einer inhaltlichen und methodischen Vermischung zwischen den drei Arbeitsfeldern internationale Bildungsarbeit, politische Bildung und kulturelle Bildung. Grund genug für die Mitglieder der Kommission, sich vertieft mit den Schnittfeldern der drei Fachdisziplinen zu beschäftigen.

 

Junge Menschen befähigen, zur Teilhabe anregen und Kompetenzen entwickeln wollen dem Anspruch nach alle drei Arbeitsfelder. Jedes Arbeitsfeld beansprucht dabei eine eigene Fachlichkeit und formuliert Qualitätskriterien und -ansprüche an gelungene Jugend- und Erwachsenenbildung.

 

Ganz so trennscharf wie auf dem Papier geht es in der Praxis dann aber oftmals gar nicht zu, wie sich am Beispiel des von allen drei Bereichen in Anspruch genommenen Partizipationsbegriffs sehen lässt, oder auch an der seit längerer Zeit in verschiedenen Kontexten der internationalen Jugendarbeit geführten Diskussion um eine Repolitisierung des Feldes.

 

Zusammen mit der AdB-Geschäftsführerin Ina Bielenberg, mit Finn Sörje, der für die Koordination des Fachbereichs Politische Bildung in der Stiftung wannseeFORUM zuständig ist, mit dem Tänzer und Choreograph Sven Seeger und mit Shaheen Al-Obeidi, Teilnehmer der Sommerakademie des wannseeFORUM, diskutierten die Kommissionsmitglieder die verschiedenen Perspektiven auf die einzelnen Felder, insbesondere in Hinblick auf den jeweils feldimmanenten Qualitätsanspruch und Gelingensanspruch. An konkreten Fallbeispielen aus der Arbeit der Bildungsstätte Bredbeck und des Internationalen Forum Burg Liebenzell haben die Kommissionsmitglieder im Nachgang versucht auszuloten, inwiefern diese Ansprüche jeweils in Gänze eingelöst werden konnten.

 

Gerade der internationale Begegnungskontext und die interkulturellen Lernsettings erfordern oftmals einen sehr pragmatischen und offenen Zugang, müssen doch die Beteiligten auf verschiedene strukturelle Grundvoraussetzungen (bspw. Jugendhilfesysteme, Erwachsenenbildungssysteme) Rücksicht nehmen.

 

Die intensive Befassung mit der Materie hat sich gelohnt: Die Teilnehmenden betonten, wie wertvoll der scharfe Blick in die jeweiligen Sphären sei, gerade auch um sich nicht in methodischer Beliebigkeit zu verlieren, die nicht zwingend mit erhöhter Qualität korreliert. Zudem fanden viele Mitglieder neue Zugänge zur eigenen Arbeit, die sie nunmehr unter dreifacher Perspektive betrachten können.

 

Der Fachtag wurde abgeschlossen mit einer gemeinsamen Methodenübung und Reflexion, die den Teilnehmenden einen praktischen Zugang zu den diskutierten Themen bot.