“Demokratie
braucht
politische Bildung”

Politische Bildung in Niedersachsen im Blick

AdB-Kommission Erwachsenenbildung im Gespräch mit Ulrika Engler, Direktorin der Nds. Landeszentrale für politische Bildung
Foto: AdB
17.03. 2017

Die AdB-Fachkommission Erwachsenenbildung tagt in Hannover

Die Frühjahrssitzung der Kommission Erwachsenenbildung fand vom 14. bis 15. März 2017 im Zentrum für Erwachsenenbildung im Stephansstift in Hannover statt. Die thematischen Schwerpunkte wurden durch zwei Gespräche geprägt – zum einen über die Arbeit mit Geflüchteten und zum anderen zur Situation der politischen Bildung in Niedersachsen vor dem Hintergrund der wiedergegründeten Landeszentrale für politische Bildung.

 

Das Thema „Politische Bildung mit und für Geflüchtete“ wurde durch die Vorstellung der Arbeitsgruppe „Arbeit mit Geflüchteten“ des Niedersächsischen Landesverbands der Heimvolkshochschulen eingeführt. Hierzu hatte die Kommission Greta Richter, pädagogische Mitarbeiterin im Zentrum für Erwachsenenbildung im Stephanstift und Mitglied in der Arbeitsgruppe eingeladen. Sie stellte die Arbeit der AG und die in diesem Kontext entstandene Website vor, auf der gute Praxis, Informationen für Fachkräfte und Geflüchtete, Berichte von Veranstaltungen und gelungene Formate etc. gesammelt werden.

 

Deutlich wurde, wie wichtig der Austausch der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Häusern und die gegenseitige Unterstützung und Beratung sind – eine Beobachtung, die auch in den Mitgliedseinrichtungen des AdB und in der Landschaft politischer Bildung insgesamt gemacht werden kann: Es gibt einen großen Bedarf an Fortbildungen, bei denen es zum einen um Orientierung in rechtlichen Fragen und um Informationen zu Migration, Bleiberecht und Asyl geht und zum anderen um die Präsentation guter Praxis und das Kennenlernen und Ausprobieren interessanter Methoden. Letzteres konnten die Mitglieder der Kommission gleich umsetzen, da Boris Brokmeier die bereits mehrfach erprobte Methode „Orientierung in der Demokratie“ vorstellte und die Variationsmöglichkeiten erläuterte. Die Teilnehmenden testeten die Methode gleich aus und machten sich auf die Suche nach Orten in Hannover, an denen Demokratie erfahrbar ist – wenn auch hier im konkreten Fall zunächst nur auf dem Stadtplan und nicht mit realen Erkundungstouren.

 

Zum zweiten Gespräch kam Ulrika Engler, Direktorin der nach 12 Jahren wiedergegründeten Niedersächsischen Landeszentrale für politische Bildung. Sie berichtete, dass die politische Bildung in den vergangenen Jahren auch ohne eine Landeszentrale einen wichtigen Stellenwert in Niedersachsen hatte, da sich viele Einrichtungen, darunter mehrere Mitgliedseinrichtungen des AdB, die politische Bildung zum Schwerpunkt gemacht haben. An diese Struktur kann die neue Landeszentrale nun anknüpfen. Sie will die verschiedenen Träger und Akteure politischer Bildung miteinander vernetzen und als Fach- und Servicestelle unterstützen. Inhaltliche Schwerpunkte werden die digitalen Prozesse und deren Nutzung für die politische Bildung sein. Es sollen Instrumente zur Stärkung der Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger geschaffen werden. Dies ist umso wichtiger, da die Landeszentrale auch besonders in die Fläche hinein wirken soll und dort die Stärkung der Themen Partizipation und Beteiligung besonders wichtig sind. Auch hier ist die Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen und Akteuren angestrebt und gewünscht.

 

Weitere Themen waren z. B. die Entwicklungen politischer Bildung auf Ebene des Bundes und in den einzelnen Bundesländern sowie die Information über Veranstaltungen und Publikationen der AdB-Geschäftsstelle.