“Demokratie
braucht
politische Bildung”

Politische Bildung in einer Gesellschaft der Vielen

Der Beirat des Projekts "Polyphon! Diversität in der politischen Bildung stärken" tagte am 23. Oktober 2020 online
Foto: AdB
9.11. 2020

Zweite Beiratssitzung des Projekts "Polyphon! Diversität in der politischen Bildung stärken"

Am Freitag, 23. Oktober 2020, fand die zweite Beiratssitzung des Projekts "Polyphon! Diversität in der politischen Bildung stärken" in einem Online-Format statt. Das Projekt (2019–2022) wird vom Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten e. V. durchgeführt und aus Mitteln der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb gefördert. Der Beirat trägt als fachliche Begleitung und kritischer Reflexionsraum maßgeblich zum Gelingen des Projekts bei.

 

In der zweiten Sitzung des Projektbeirats gab es – wie schon beim ersten Treffen – viele wichtige Anregungen und Hinweise, welche Aspekte mitgedacht werden müssen, um im AdB gesellschaftliche Vielfalt besser abzubilden. So unterstrich der Beirat die Haltung des Verbandes, dass das Projekt nur ein Schritt auf dem Weg zu einer rassismuskritischen und diversitätsorientierten Verbandsentwicklung sein kann. Um Strukturen nachhaltig zu verändern müsse der Prozess über das Projekt hinauswirken und nach dem Projekt weiter fortgeführt und begleitet werden. Zwar sei es sehr wichtig und notwendig auch personell mehr Menschen mit Marginalisierungserfahrung einzustellen, aber zugleich müssen sich auch inhaltliche Diskurse und damit verbunden Einstellungen verändern, um strukturelle Veränderung herbeizuführen. Gerade als eine etablierte und mehrheitlich weiße Organisation sei es für den AdB bei der Auseinandersetzung mit Diversität und Diskriminierungskritik immer wieder wichtig, eigene (Macht-)Positionen und Haltungen selbstkritisch zu reflektieren.

 

Ein weiteres wichtiges Thema wurde mit der Frage aufgegriffen, was politische Bildung in einer Gesellschaft der Vielen bedeuten könnte und inwieweit hier auch der AdB als ein Fachverband der politischen Bildung sein Begriffsverständnis weiterentwickeln sollte. Die Geschichte der politischen Bildung in Deutschland weist eine Leerstelle auf im Hinblick auf die Einbeziehung von Minderheiten und es stellt sich die Frage, wie sich dies auf das Verständnis von politischer Bildung auswirkt bzw. ausgewirkt hat. Diese so wichtige Diskussion muss auf jeden Fall fortgeführt werden, so Ina Bielenberg, die Geschäftsführerin des AdB.

 

Der AdB freut sich außerordentlich, dass er für den Beirat ausgezeichnete wissenschaftliche und praktische Expertise zu den Themen politische Bildung, Rassismuskritik, postkoloniale Theorie, Intersektionalität, Jugend- und Erwachsenenbildung und (post)migrantische Organisationen gewinnen konnte und damit auch einen wichtigen und kritischen Blick von außen erhält.

 

Die Mitglieder des Beirats sind:

Ansprechpartnerin für das Projekt ist die Projektleiterin Narmada Saraswati.