“Demokratie
braucht
politische Bildung”

Für politische Bildung mit Pfiff und wenig Aufwand wirksam werben

Interessierte Zuhörerinnen bei der AdB-Fortbildung zur Öffentlichkeitsarbeit in Bonn
Foto: AdB
29.09. 2017

AdB-Fortbildung für die Öffentlichkeitsarbeit in den Mitgliedseinrichtungen

Kennen Sie das? – Sie sehen einen Infotisch und daneben stehen zwei Menschen, die Sie erwartungsvoll ansehen. Was tun Sie? – Wahrscheinlich machen Sie einen großen Bogen, um nicht in deren Fänge zu geraten. Falls Sie aber der/die Eigentümer/-in des Infotisches sind, was könnte dann eine Lösung sein, um die Menschen doch noch zu erreichen? – Sie räumen den Tisch weg und legen eine Bodenzeitung auf den Gehweg. Die Zahl derer, die neugierig stehenbleiben, wird sich schlagartig erhöhen.

 

Diese und viele weitere Tipps, kleine pfiffige und kostengünstige Methoden, rechtliche Hinweise und einen großen Schatz an Erfahrungen präsentierte der Kommunikationsexperte Wolfgang Nafroth, Gründer und Inhaber der Nafroth pr + kommunikationsberatung mit Sitz in Bad Zwischenahn den Teilnehmenden der Fortbildung „Für politische Bildung mit Pfiff und wenig Aufwand wirksam werben“, die am 27. und 28. September in Bonn stattfand.

 

Achtzehn Referentinnen und Referenten, die in den AdB-Mitgliedseinrichtungen für Öffentlichkeitsarbeit zuständig sind, kamen in das Gustav-Stresemann-Institut (GSI) in Bonn. Sie bekamen einen bunten Strauß an überraschenden Ideen mit auf den Weg, wie man mit geringem zeitlichen und finanziellen Aufwand für die politische Bildung, für Veranstaltungen oder die Einrichtung werben kann.

 

Wie schafft man es, dass die Menschen über ein Angebot, ein Thema reden? Deutlich wurde, dass Emotionalität eine große Rolle spielt, dass und wie Irritationen helfen, Aufmerksamkeit zu wecken und dass es wichtig ist, die Menschen mit Fragen zum Denken und mit Aktionen ins Gespräch zu bringen. In der Öffentlichkeitsarbeit sollte das Kultur- und Reflexverhalten der Menschen genutzt werden, um Neugierde zu wecken und die Menschen zu aktivieren.

 

Der Referent griff die Themen Print (Flyer, Plakate), Ausstellungen, Infotische und die Gestaltung des Foyers in Bildungsstätten auf. Er beschrieb verschiedene Aktionen auf der Straße, um die Menschen miteinander und über das Thema, das Angebot ins Gespräch zu bringen und Bilder zu produzieren. Die Botschaft, so Wolfgang Nafroth, muss der Inhalt sein, nicht die Einrichtung; eine provokante Frage sollte im Mittelpunkt stehen, nicht das eigene Logo. Mit Fragen werden die Menschen zum Denken angeregt.

 

Wichtig ist dabei eine gestufte, strategische Kommunikation, d. h. allgemein starten, alle mitnehmen, Gedanken konkreter werden lassen, Probleme aufzeigen, Lösungen ins Gespräch bringen.

 

Diese Fortbildung war die dritte einer Reihe, die für das Netzwerk Öffentlichkeitsarbeit im AdB angeboten wird. Die Kolleginnen und Kollegen erhalten damit die Möglichkeit, sich zu vernetzen, sich kollegial zu beraten, neues Wissen zu erwerben, neue Ideen zu entwickeln. Da die Fortbildungen in den AdB-Mitgliedseinrichtungen stattfinden, gibt das den Teilnehmenden auch die Möglichkeit, die unterschiedlichen Bildungsstätten und die dortige Öffentlichkeitsarbeit kennenzulernen. Diese Mal stellten Michael Münz und Anne Schulz aus dem GSI Bonn ihre Öffentlichkeitsarbeit und eine gelungene Facebook-Kampagne vor.

 

Ein weiteres Ziel des Netzwerkes ist es auch, Ideen und Aktionen zu entwickeln und vielleicht gemeinsam umzusetzen. In diese Richtung weist auch der Rat des Referenten, eine gemeinsam entwickelte Idee auf Tournee zu schicken und in verschiedenen Zusammenhängen einzusetzen.

 

Die vierte Fortbildung im Hebst 2018 wird sich dem großen Thema „Recht und Öffentlichkeitsarbeit“ widmen.