Seit dem Sommer 2015 sind Geflüchtete besonders in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt. Das Ankommen in einer neuen Gesellschaft birgt für Neuzugewanderte viele Herausforderungen. Die Träger politischer Bildung verstehen es als ihre Aufgabe, einen Beitrag zum Ankommen in unserer Gesellschaft zu leisten. Um Geflüchtete stärker und trägerübergreifend sowohl als Teilnehmer/-innen als auch als Praktiker/-innen in die politischer Bildungsarbeit zu integrieren und gegenseitig von bestehender Erfahrung und Expertise zu profitieren, ist das Projekt „Empowered by Democracy“ entstanden. Die Träger politischer Bildung sehen dieses Projekt auch als Möglichkeit ihre eigene interkulturelle Öffnung zu verstetigen.

Am 27. und 28. Juni fand in Berlin das erste trägerübergreifende Projektgruppentreffen der vier am Projekt „Empowered by Democracy“ beteiligten Träger statt. Auf der Tagesordnung standen neben dem Kennenlernen vor allem die Arbeit an den gemeinsamen Projektzielen und Arbeitsabläufen sowie der Austausch über den aktuellen Stand des Projektes.

Das Projektgruppentreffen fand in Räumlichkeiten der Evangelischen Trägergruppe für gesellschaftspolitische Jugendbildung (et) in Berlin-Mitte statt, die im Projekt auch die Gesamtkoordination verantwortet. Zum Treffen angereist waren die Projektreferenten des Bundesarbeitskreises Arbeit und Leben (AuL) aus Wuppertal und der Arbeitsgemeinschaft katholisch-sozialer Bildungswerke (AKSB) aus Bonn. Für den Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten (AdB) nahmen die Projektreferentin Rebecca Arbter und als Vertretung der Geschäftsführung Sebastian Bock teil.

Das Projekt „Empowered by Democracy“, das die vier benannten Träger bis Ende 2019 gemeinsam umsetzen, zielt darauf ab, mehr junge Menschen mit Fluchthintergrund in die politische Bildung der Mitglieder zu integrieren. Darüber hinaus sollen junge Geflüchtete ermutigt und dazu befähigt werden aktive Teamerinnen und Teamer zu werden und sich in selbst gewählten Formaten der politischen Bildung mit Themen aus ihrem Lebensumfeld auseinanderzusetzen. Darüber hinaus sind die trägerübergreifende Vernetzung und der Austausch über Erfahrungen in der politischen Bildungsarbeit mit Geflüchteten und in heterogenen Gruppen sowie die gemeinsame Entwicklung von Fortbildungsangeboten für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren zentraler Bestandteil des Projekts. Für diese Zusammenarbeit hat das Projektgruppentreffen erste Weichen gestellt.

Am ersten Tag des Treffens standen das gegenseitige Kennenlernen und der Austausch über den Stand der Umsetzung des Projekts bei den einzelnen Trägern im Mittelpunkt. In verschiedenen Formaten wurde gemeinsam an den Kernzielen des Projekts gearbeitet und die bestehenden Ressourcen der Träger und die Chancen aber auch Herausforderungen des Gesamtprojekts diskutiert. Der zweite Tag fokussierte auf die Definition der Zielgruppen und widmete sich intensiv der gemeinsamen Gestaltung der Öffentlichkeitsarbeit und Administration.

An diesem Tag wurde die Projektgruppe durch Mitarbeiter/-innen der Kooperative Berlin unterstützt, die die Projektgruppe bei der Strukturierung und Entwicklung kollaborativer Arbeitsprozesse berät.

In zwei arbeitsintensiven Tagen mit spannendem Austausch und gelungener Vernetzung untereinander, wurde der Grundstein für eine erfolgreiche Umsetzung des Projekts „Empowered by Democracy“ gelegt. Die im Rahmen des Treffens entstandenen Aufgabenpakete werden bis zum nächsten Projektgruppentreffen Anfang September gemeinsam bearbeitet und die Ergebnisse dort präsentiert und diskutiert.

Das Projekt „Empowered by Democracy“ führt der AdB im Verbund mit drei weiteren Mitgliedern der Gemeinsamen Initiative der Träger Politischer Jugendbildung (GEMINI) im Bundesausschuss politische Bildung (bap e. V.) von März 2017 bis Dezember 2019 durch. Gefördert wird das Projekt aus Mitteln des Bundesprogrammes „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Die Veranstaltung fand im Rahmen des Projekts „Empowered by Democracy“ des Bundesausschuss politische Bildung (bap e.V.) statt.