“Demokratie
braucht
politische Bildung”

Polyphonic Encounters - Politische Bildung in einer pluralen Gesellschaft weiterentwickeln - Fachtagung des Projektes "Polyphon! Diversität in der politischen Bildung stärken"

2. Jun 2022

Bis heute tut sich Deutschland schwer damit, sich als vielfältige und stark von Migration beeinflusste Gesellschaft zu begreifen. So spiegelt sich die gesellschaftliche Diversität immer noch kaum auf institutioneller Ebene, im klassischen Geschichts- und Bildungskanon und in der Erinnerungskultur wider. Eine Hauptaufgabe der non-formalen (historisch-)politischen Bildung ist es, ein Bewusstsein für demokratische Prinzipien, Multinarrativtät und Chancengleichheit zu schaffen. Allerdings wird sie diesem Anspruch gerade in Bezug auf die eigenen Strukturen oft nur wenig gerecht. Menschen mit Migrationsgeschichte, Schwarze Menschen, Muslim*innen, Rom*nja und Sinti*zze oder Jüdinnen*Juden werden auch hier oftmals noch als die „Anderen“, die Nicht-Dazu-gehörigen gedacht und sind oft nicht Teil von etablierten Strukturen und (selbstbestimmten) Geschichtsnarrativen. Dass wir es dabei auch mit sehr begrenzten nationalstaatlichen Vorstellungen und einem tief verankerten rassistischen und antisemitischen Wissen in der Gesellschaft zu tun haben, wurde nicht zuletzt durch den jahrzehntelangen Aktivismus und die Kritik von migrantischen, nicht-weißen und jüdischen Organisationen und Akteur*innen deutlich.
Um einer heterogenen Gesellschaft und einer diskriminierungskritischen politischen Bildung gerecht zu werden, ist eine bloße Proklamation von mehr Diversität in der politischen Bildung nicht ausreichend, es braucht eine Veränderung des Status quo. Wie sich gerade Träger der politischen Bildung in ihren Strukturen in einer pluralen Gesellschaft weiterentwickeln müssen, um ihrem öffentlichen Auftrag gerecht zu werden, und welche eigenen rassismus- und antisemitismuskritischen Leerstellen hier vorzufinden sind, wollen wir im Rahmen der Fachtagung des Projektes „Polyphon! Diversität in der politischen Bildung stärken“ des AdB in Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung diskutieren.

 

Die Veranstaltung ist bereits ausgebucht. Wenn Sie sich auf die Warteliste setzten möchten, dann schreiben Sie bitte eine E-mail an: saraswati@adb.de

 

 

Programm

 

12:00 Uhr Registrierung und Ankommen

 

13:00 Uhr Begrüßung & Einführung
Mekonnen Mesghena, Leiter des Referats Diversity & Migration der Heinrich-Böll-Stiftung
Ina Bielenberg, AdB-Geschäftsführerin
Narmada Saraswati, Projektleitung Polyphon! Diversität in der politischen Bildung stärken, AdB

 

13:15 Uhr Radikale Vielfalt in der Erinnerungskultur – Erinnerungskultur in der radikalen Vielfalt
Dr. Max Czollek, Essayist & Lyriker

 

14:00 Uhr Jenseits von Vereinheitlichung und Konkurrenz. Über die Schwierigkeiten eine plurale
Erinnerungskultur zu etablieren

Dr. Patrice G. Poutrus, Universität Erfurt

 

14:45 Uhr Kaffeepause

 

15:15 Uhr Rassismus- und antisemitismuskritische Leerstellen in der politischen Bildung: Warum es einer strukturellen Neuausrichtung politischer Bildung in einer postkolonialen und postnationalsozialistischen Gesellschaft bedarf

Diskussion mit
• Prof. Dr. María do Mar Castro Varela, Alice Salomon Hochschule Berlin
• Marina Chernivsky, Kompetenzzentrum für Prävention und Empowerment/ OFEK e. V.
• Isidora Randjelović, RomaniPhen e. V.
• Peggy Piesche, Bundeszentrale für politische Bildung
Moderation: Roland Wylezol,
Jugendbildungsstätte Kaubstraße

 

16:30 Uhr Pause

 

16:45 Uhr Roundtables – Austauschrunden mit einem Kurzimpuls zu Veränderungsprozessen in Organisationen der politischen Bildung

 

1. Wahrnehmung – Haltung – Handlung
Rassismuskritische politische Bildungsarbeit – viel mehr als nur eine Methode

Katja Kinder, RAA Berlin & ADEFRA e. V.

 

2. The Nonperformativity of Diversity –
Wenn Veränderungsprozesse (nicht) gelingen

Nursemin Sönmez, neue deutsche organisationen e. V.

 

3. „Nothing About Us Without Us!“ Gestaltungsprozesse demokratisieren: Was bedeutet das für die politische Bildung?
Samuel Njiki Njiki, Jugendbildungsstätte LidiceHaus

 

18:00 Uhr Harvesting der Roundtables

 

18:15 Uhr Lyrical Recording & Verabschiedung
Izabela Zarębska, Jugendbildungsstätte Kaubstraße

 

18:30 Uhr Get-together

 

20:00 Uhr Ende der Veranstaltung

 

 

Veranstalter: 
Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten e.V.
Veranstaltungsort: 

Heinrich-Böll-Stiftung - Bundesstiftung Berlin

Schumannstr. 8, 10117 Berlin
Hinweise zur Anmeldung: 
  • Mit Ihrer Anmeldung stimmen Sie den vor Ort geltenden Hygienemaßnahmen zur Eindämmung von COVID-19 zu.
  • Bitte beachten Sie, dass nur eine begrenzte Anzahl von Plätzen zur Verfügung steht. Wir bitten daher um eine verbindliche Anmeldung. Sollten Sie kurzfristig verhindert sein, so teilen Sie uns dies bitte zeitnah mit.
  • Der Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten e. V. (AdB) behält sich vor, Tagungen aufgrund geringer Zahl von Teilnehmenden, Verhinderung der Referierenden oder neuer Covid-19-Sicherheitsverordnungen – auch kurzfristig – abzusagen.