“Demokratie
braucht
politische Bildung”

Wie attraktiv ist die Ausbildung zur Hauswirtschafterin in Bildungsstätten?

Teilnehmende der AdB-Fachtagung für Hauswirtschaftsleitungen
24.02. 2015

Fachtagung für Hauswirtschaftsleitungen

 

Wie attraktiv ist die Ausbildung zur Hauswirtschafterin in Bildungsstätten? lautete die zentrale Frage während der diesjährigen Fachtagung für Hauswirtschaftsleitungen im AdB, die vom 17. bis 20. Februar in der Europäische Jugendbildungs- und Jugendbegegnungsstätte (EJBW) in Weimar stattfand.

 

Die Teilnehmenden analysierten die Ausbildungssituation in den Bildungsstätten und die zurückgehende Nachfrage nach Ausbildungsplätzen, wie sie in vielen Berufsfeldern festzustellen ist. Der demografische Wandel hat Auswirkungen auf den Bereich der dualen Ausbildung und führt, auch an attraktiven Standorten, zu nicht besetzten Ausbildungsplätzen und zu wenigen Bewerbungen.

 

Die Bemühungen zur Steigerung der Attraktivität der Hauswirtschaft als Ausbildungs- und Arbeitsplatz müssen vorangetrieben werden, forderte Birgit Walther vom Bundesverband Hauswirtschaft in ihrem Vortrag und stellte die Vielseitigkeit des Berufes heraus. Die Hauswirtschaftsleitungen schlossen sich dieser Auffassung an und entwickelten vielfältige Ideen, wie sich Bildungsstätten besser und sichtbarer als Ausbildungsbetriebe präsentieren können. Neben der Kooperation mit Berufsschulen, eigenen Informationsmedien und gezielten Stellenausschreibungen wurden Strategien zur Präsenz bei sogenannten Ausbildungsmessen entwickelt, die flankiert werden mit weiterführenden Informationen auf den jeweiligen Homepages der Einrichtungen und einem Print-Produkt, wie z. B. einem Flyer.

 

Die Teilnehmenden waren sich einig, dass die Ausbildung eigenen Personals für die Arbeitsprozesse im Haus von Vorteil ist und daher einen hohen Nutzen hat, obschon nicht immer eine Übernahme nach erfolgreich absolvierter Ausbildung erfolgen kann.

 

Die „Vorläufige Lebensmittelinformations-Ergänzungsverordnung“ mit ihren Vorschriften zur Kennzeichnung von Zusatzstoffen und Allergenen in Einrichtungen mit Gemeinschaftsverpflegung, forderte ebenfalls die Aufmerksamkeit der Tagungsteilnehmenden, die die eigenen Erfahrungen und die Möglichkeiten der Umsetzung dieser Verordnung diskutierten und Lösungen entwickelten. Aufsteller und Aushänge im Speisesaal einer Bildungsstätte wurden als wirkungsvollster Weg angesehen, um Speisepläne nicht zu überfrachten. Einige Lebensmittellieferanten haben bereits entsprechende Info-Materialien erstellt und den Gemeinschaftsverpflegern zur Verfügung gestellt, dennoch liegt die Herausforderung für die Bildungsstätten darin, für ihre unterschiedlichen Zielgruppen aus dem In- und Ausland, aber auch aus unterschiedlichen Kulturen, entsprechend aufbereitete Informationen anzubieten.

 

Die Tagung bot genug Raum, um die Stadt Weimar und insbesondere das Goethe-Haus kennenzulernen, sowie eine Führung durch das Bauhaus-Museum wahrzunehmen. Die dort ausgestellten Möbel und Einrichtungsgegenstände wurden vor rund 100 Jahren nach ähnlichen Prinzipien entwickelt, wie sie auch für die Einrichtung von Bildungsstätten gelten: Einfach, formschön, zweckentsprechend und preiswert.

 

Foto: © AdB