Dieses Seminar bietet die Gelegenheit, sich mit der Geschichte sowie den Funktions- und Wirkungsweisen von kapitalistischen Ökonomien aus einer LGBTIQ*-Perspektive auseinanderzusetzen: Wie sind unsere modernen Vorstellungen von sexueller und geschlechtlicher Identität mit dem Aufstieg des modernen Kapitalismus und Kolonialismus verwoben? Es geht um die patriarchale Kernfamilie, heteronormative Geschlechtervorstellungen und um Rassismen, (Hetero-)Sexismen und andere Ausgrenzungskategorien – und darum, was das alles mit LGBTIQ*s zu tun hat.

Wen trifft ökonomische Marginalisierung am meisten? Für wen erweitern ökonomische Freiheiten auch "private" Spielräume, wem bleiben diese aus welchen Gründen verwehrt? Welche Rolle spielt Konsumismus für die LGBTIQ*-Bewegung(en) und -Identitäten? Welche Erfahrungen mit kapitalismuskritischen (Solidaritäts-)Praktiken gibt es aber ebenfalls in LGBTIQ*-Communities?

Schließlich werden auch dezidiert gegenwärtige neoliberale Denkmuster und Praxen in den Blick genommen: Wie wirken sich beispielsweise Leistungsorientierung, Individualismus, "Diversity (Management)" oder auch der "Kult des Neuen" auf LGBTIQ*-Lebensweisen, auf mögliche Erfahrungen mit Diskriminierung und Gewalt sowie politischen Aktivismus aus? Ist schon alles schön bunt hier, oder gilt das nur für das Ladenregal?

Das Seminar findet in gemeinsamer pädagogischer Verantwortung mit dem VNB statt. Es richtet sich an alle Interessierten.