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Praxis trifft Politik

Praxis trifft Politik - Jugendpolitisches Netzwerktreffen im HdJ
Foto: AdB
13.11. 2018

Das Regierungsprogramm auf dem Prüfstand

Die im Verein Haus der Jugendarbeit und Jugendhilfe (HdJ) e. V. zusammengeschlossenen Träger und Verbände haben am 5. November 2018 zu einer Jugendpolitischen Fachveranstaltung in das HdJ am Mühlendamm 3 eingeladen, um in verschiedenen Diskussionsrunden die jugendpolitischen Herausforderungen in dieser Legislaturperiode mit Abgeordneten der Regierungsfraktionen zu diskutieren.

 

Das Haus der Jugendarbeit und Jugendhilfe ist der zentrale Standort wichtiger bundeszentraler Organisationen der Kinder- und Jugendhilfe. Hierzu gehören die Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe (AGJ), der Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten e. V. (AdB), die Bundesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz (BAJ) sowie der Deutsche Bundesjugendring (DBJR). Zudem bietet das Haus weiteren Organisationen und Projekten eine Heimat, wie z. B. der Deutschen Bläserjugend oder der National Coalition Deutschland – Netzwerk zur Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention e. V.

 

Im Rahmen der Zusammenarbeit dieser Organisationen wurde die Fachveranstaltung organisiert und durchgeführt. Im Fokus der Diskussionen standen die jugendpolitischen Schwerpunkte der Regierungskoalition.

 

Eröffnet wurde die Veranstaltung durch Mike Corsa, Vorsitzender Haus der Jugendarbeit und Jugendhilfe e. V., der insbesondere die Bedeutung der engen Zusammenarbeit der Verbände mit den politischen Vertreterinnen und Vertretern hervorhob. In einer als Fishbowl organisierten Diskussion mit den Abgeordneten Svenja Stadler MdB (SPD) und Bettina Wiesmann MdB (CDU) wurden – moderiert durch Ina Bielenberg, Geschäftsführerin des AdB – einige der wichtigen, bereits im Koalitionsvertrag festgeschriebenen Herausforderungen benannt und diskutiert. Es ging z. B. um Schutzthemen, um die Verankerung der Kinderrechte im Grundgesetz, um die Förderung von Beteiligung und die damit verbundene Notwendigkeit, Verantwortung abzugeben. Weitere Themen waren Familiengerechtigkeit, Ausbildungsvergütung und bezahlbarer Wohnraum. Die Abgeordneten hatten die Möglichkeit, ihre jugendpolitischen Anliegen und Vorhaben vorzustellen und mit den Teilnehmenden in die Diskussion zu kommen.

 

An fünf Thementischen konnte dann der Austausch mit weiteren Abgeordneten fortgeführt werden. Dort diskutierte Themen waren die Eigenständige Jugendpolitik, die Weiterentwicklung SGB VIII, der Jugendmedienschutz sowie die Digitalisierung. Der AdB hatte als politischen Gast Martin Patzelt MdB (CDU/CSU) eingeladen, um mit ihm unter der Überschrift „Nicht gegen ‚-ismus‘, sondern für die Demokratie – Wie kann die Stärkung politischer Bildung gelingen?“ die Herausforderungen für die politische Bildung als Instrument zur Förderung der Teilhabe aller sowie der kritischen Hinterfragung von Macht- und Herrschaftsverhältnissen zu diskutieren. Es ging um die Frage, wie jugendpolitische Initiativen diese Form der politischen Bildung stärken und fördern können.

 

Der inhaltliche Schlusspunkt dieser Veranstaltung wurde durch Professorin Dr. Karin Böllert, Universität Münster, gesetzt. Sie nahm eine Einschätzung des Regierungsprogramms unter der Perspektive „Jugend“ vor. Sie forderte ein, dass die Jugendpolitik sichtbarer und pointierter werden müsse und es dazu einer Interministeriellen Arbeitsgruppe bedarf. Jugendpolitik müsse zu einer Querschnittspolitik werden. Auf der anderen Seite müsse die Eigenständige Jugendpolitik noch stärker in den Strukturen der Kinder- und Jugendhilfe verankert werden.

 

Die Veranstaltung schloss mit der Einladung zum informellen Austausch.