“Demokratie
braucht
politische Bildung”

Politische Jugendbildung und Teilhabechancen in der Migrationsgesellschaft gestalten

Foto: Mirjam Setzer
1.12. 2018

Broschüre und Diskussionspapier im Projekt „Empowered by Democracy“ erschienen

Im Rahmen des Projekts „Empowered by Democracy“ wurde eine Broschüre sowie ein Diskussionspapier veröffentlicht, in denen unter der Leitfrage „Wie wollen wir in dieser Gesellschaft zusammenleben?“ Erfahrungen aus dem Projekt sichtbar gemacht und gute Beispiele vorgestellt werden. Ziel ist es, die politische Bildungsarbeit insbesondere in der Arbeit für und mit jungen Geflüchteten weiter zu qualifizieren.

 

Das Themenfeld Flucht und Migration dominiert gesellschaftliche und politische Diskurse in Deutschland und Europa mit weitreichenden Folgen für Parteienlandschaften und die politische Kultur. Hierbei geraten häufig die Erlebnisse und Geschichten von geflüchteten Menschen aus dem Blick. Flucht und Einwanderung bringen nicht nur für die Aufnahmegesellschaft, sondern auch für die neu Angekommenen viele Herausforderungen mit sich. Die Mehrheit der geflüchteten Menschen ist unter 25 Jahre und auf der Suche nach einer selbstbestimmten, friedlichen Zukunft. Als in Deutschland lebende Menschen haben sie ein Recht auf Teilhabe an der demokratischen Gesellschaft, auch wenn ihre Möglichkeiten durch asyl- und aufenthaltsrechtliche Bestimmungen de facto eingeschränkt werden.

 

Vor diesem Hintergrund entwickelte die Gemeinsame Initiative der Träger Politischer Jugendbildung im bap (GEMINI), in der der Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten Mitglied ist, das Projekt „Empowered by Democracy“.

 

Die Broschüre mit dem Titel „Politische Jugendbildung und Teilhabechancen in der Migrationsgesellschaft gestalten“ wirft einige Schlaglichter auf die Ziele, Themen und Formate des Projekts. Sie gibt einen praxisnahen Einblick in die vielfältigen Erfahrungen in der politischen Bildungsarbeit mit jungen Geflüchteten und lässt Teilnehmer*innen und Bildungspraktiker*innen zu Wort kommen.

 

Die Broschüre kann hier heruntergeladen werden.

 

In dem Debattenbeitrag „Was kann politische Bildung zum Empowerment geflüchteter Jugendlicher beitragen?“, einem Diskussionspapier zum Thema „Empowerment und Politische Bildung“, werden Erfahrungen aus dem Projekt „Empowered by Democracy“ bündelt und reflektiert. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie Empowerment-Ansätze für die politische Bildungsarbeit und hier insbesondere für die Arbeit mit jungen Geflüchteten fruchtbar sein können.

 

Die Erfahrungen der projektbeteiligten Bildungspraktiker*innen machen deutlich, dass der Empowerment-Ansatz eine erfolgversprechende Herangehensweise zur Stärkung der Handlungsfähigkeit junger Geflüchteter sein kann. Auch wenn ein Empowerment zu demokratischer Teilhabe von jungen Geflüchteten aufgrund ihrer begrenzten Rechte und unsicheren Lebenssituationen Einschränkungen unterliegt, besteht Grund zu vorsichtigem Optimismus: Es gibt Handlungsspielräume – denn demokratische Teilhabe erschöpft sich nicht im Wahlakt.

 

Zudem ist der Empowerment-Ansatz für eine politische Jugendbildung attraktiv, die die Verwirklichung gleicher demokratischer Teilhabechancen für alle Jugendlichen in der Migrationsgesellschaft unter dem Leitgedanken der Inklusion in den Blick nimmt. Er hilft, die Wissensbestände der politischen Bildung unter diesem Blickwinkel zu sortieren, um den aktuellen Anforderungen der Migrationsgesellschaft auf der Höhe der Zeit zu begegnen.

 

Das Diskussionspapier kann hier heruntergeladen werden.

 

Zum Projekt:

Empowered by Democracy“ zielt darauf ab, mehr junge Menschen mit Fluchthintergrund als Zielgruppe in die Jugendbildungsmaßnahmen der AdB-Mitgliedseinrichtungen einzubeziehen sowie noch stärker Jugendliche mit Migrationshintergrund in die Bildungsarbeit einzubinden. Darüber hinaus sollen junge Geflüchtete ermutigt und dazu befähigt werden, selbst Teamer*innen zu werden und sich in selbst gewählten Formaten der politischen Bildung mit Themen aus ihrem Lebensumfeld auseinanderzusetzen. Das Projekt realisiert der AdB seit 2017 im Verbund mit vier weiteren Mitgliedern der Gemeinsamen Initiative der Träger Politischer Jugendbildung (GEMINI) im Bundesausschuss politische Bildung (bap e. V.). Es wird aus Mitteln des Bundesprogrammes „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und der Bundeszentrale für politische (bpb) Bildung gefördert.