Nach dem zweiten Frühjahr mit Lockdown, Kurzarbeit in vielen AdB-Mitgliedseinrichtungen sowie rein digitalen Formaten und einer Rückkehr zur neuen Normalität im Sommer brachte der Herbst nach der Bundestagswahl und mit der nächsten Corona-Welle jedoch altbekannte Herausforderungen und Konsequenzen mit sich. Insbesondere vor dem Hintergrund der wiederkehrenden Unsicherheiten lässt sich zur Arbeit im Programm für das vergangene Jahr aber ein überwiegend positives Resümee ziehen.
Da vom Lockdown im Frühjahr auch die Veranstaltungen im Rahmen des Programms betroffen waren, fand die Zentrale Arbeitstagung (ZAT) vom 22. bis 24.Februar 2021 verkürzt und ausschließlich online statt. Im Rahmen der Sitzung stand neben dem Kennenlernen der neu im Programm tätigen Jugendbildungsreferent*innen und dem Austausch in einem Barcamp die inhaltliche Auseinandersetzung mit dem 16. Kinder- und Jugendbericht im Fokus. Ina Bielenberg, AdB-Geschäftsführerin, gab einen Input mit dem Titel „Der neue Jugendbericht: Was bedeutet er für unsere Arbeit?“ und diskutierte mit den Jugendbildungsreferent*innen zentrale Aspekte des Berichts.
Diese verkürzte ZAT wurde im Frühsommer dann durch einen Online-Fachtag zu digitaler Bildung im AdB in Verantwortung der Fachgruppe „Digitale Medien und Demokratie“ ergänzt. Die Fachgruppe stellte dabei einen in den Corona-Monaten neu konzipierten Escape-Room mit On-und Offline-Elementen für die politische Jugendbildung vor.
Die gemeinsame Fachgruppensitzung 2021 konnte dann glücklicherweise, kurz vor dem nächsten Lockdown, vom 10. bis 12. November 2021 in der Historisch-ökologischen Bildungsstätte Papenburg (HÖB) in Präsenz stattfinden. Die Freude über ein Widersehen war groß und der direkte kollegiale Austausch bedeutsam für die weitere Zusammenarbeit im Programm und in den Fachgruppen. Hier findet sich ein ausführlicher Bericht zur Veranstaltung.
Das Programm „Politische Jugendbildung im AdB“ hat in 2021 auch einige Weichen für die Zukunft gestellt: Mit dem Wechsel der Leitung des Programms in der AdB-Geschäftsstelle von Sebastian Bock zu Rebecca Arbter ist eine Aufwertung der verfügbaren Ressourcen für das Programm verbunden. So kann nun eine rein für das Programm zuständige Referentin noch stärker inhaltlich und organisatorisch die politische Jugendbildung im AdB begleiten.
Zum anderen begann in 2021 die Vorbereitung der thematischen Ausrichtung und Ausschreibung für die nächste Laufzeit des Programms (2023–2028). Dies bedeutete auch, bestehende Rahmenbedingungen im Programm zu reflektieren, um das Programm inhaltlich und strukturell weiterzuentwickeln. Inhaltliche Schwerpunkte und strukturelle Neuerungen im Programm wurden dann bei zwei Beteiligungs-Werkstätten Anfang Oktober 2021 den AdB-Mitgliedern vorgestellt. Das endgültige Konzept und die Themenschwerpunkte für die Jahre 2023–2028 wurden im November dann von der AdB-Mitgliederversammlung beschlossen, sodass kurz danach die Ausschreibung für die neue Laufzeit erfolgen konnte.
Leichte Erholung: Veranstaltungen und Seminartage
Die Arbeit im Programm war auch in 2021 insgesamt stark geprägt durch die Pandemie: Nach dem Winter 2020/2021 schien die Pandemie nach einem fast normalen Sommer, geprägt durch das Aktionsprogramm der Bundesregierung „Aufholen nach Corona“, beinahe überwunden. Die nächste Welle im Herbst bedeutete jedoch den nächsten Lockdown, die Rückkehr von Kurzarbeit und die erneute Absage und/oder Verlegung ins Digitale von Angeboten der politischen Jugendbildung. Dieses wechselhafte Jahr spiegelt sich auch beim Blick in die Statistik wieder.
Für 2021 lässt sich bei der Anzahl der Veranstaltungen eine leichte Erholung beobachten (vgl. Abbildung 1). Jedoch liegt die Anzahl der Seminartage weiterhin um 1/3 niedriger als 2019. Insbesondere Formate, die länger als 3 Tage dauern, sind in 2021 vergleichsweise wenig vertreten.