“Demokratie
braucht
politische Bildung”

Politische Bildung mit Kindern und die Rolle der politischen Bildung

Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein e. V.
Foto: Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein e. V.
16.04. 2018

Kommission Jugendbildung widmet sich aktuellen Herausforderungen der Bildungsarbeit

Vom 11. bis 13. April 2018 tagte die AdB-Kommission Jugendbildung in der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein e. V. in Werftpfuhl. In einer guten Tagungsatmosphäre verbachten die Teilnehmenden drei produktive und inhaltlich anspruchsvolle Tage. Die Kommission hatte für diese Sitzung die zwei Schwerpunkte „Politische Bildung mit Kindern“ und „Wo steht die politische Bildung heute?“ auf die Tagesordnung gesetzt.

 

Diese Themen, die neben den Berichten aus der Politik des Bundes und der Länder, sowie aus der AdB-Geschäftsstelle und den Mitgliedseinrichtungen im Fokus standen, werden die Mitglieder der Kommission auch noch weiterhin begleiten.

 

Zum Thema „Politischen Bildung mit Kindern“ konnten eine Referentin und ein Referent gewonnen werden: Else Engels von right now e. V. und Georg Pirker als Vertreter des AdB in der National Coalition führten in die theoretischen Grundlagen des Themas ein.

 

Else Engels spannte in ihrem Beitrag den Bogen von den Menschenrechten, der Menschenrechtsbildung hin zu Kinderrechten und der politischen Bildung mit Kindern. Hierbei wurde deutlich, welche Bedeutung die geplante Aufnahme der Kinderrechte ins Grundgesetz für Bildungseinrichtungen und Bildungsprozesse haben wird.

 

Wichtige Aspekte des Vortrags waren:

 

  • Politische Bildung ist keine Frage des Alters, eher der altersgerechten Inhalte und Methoden.
  • Politische/demokratische Sozialisation und politische Bildung ergänzen und verstärken sich gegenseitig.
  • Frühe und dauerhafte Bildungserfahrungen prägen die Persönlichkeit ein Leben lang. Somit werden frühzeitig die Grundlagen für demokratiebewusste Bürgerinnen und Bürger gelegt.

 

In einem zweiten Input nahm Georg Pirker den Ball auf und berichtete von den Erfahrungen aus dem international angelegten Projekt Engage, in dem es speziell um das Thema politische Bildung mit Kindern ging. Hierbei zeigte er viele Möglichkeiten politischer Bildung mit Kindern auf und nannte Träger, die sich sehr erfolgreich in diesem Bereich engagieren – national, wie auch international.

 

Selbstverständlich blieben auch Fragen offen, die im Verband dringend aufgenommen und weiter bearbeitet werden müssen:

 

  • Wie können sich die Bildungseinrichtungen des AdB kindgerechter gestalten und ihre Bildungsprozesse entsprechend weiterentwickeln?
  • Welche Rolle spielen politische Bildner/-innen in den Demokratisierungsprozessen von Schulen und anderen Bildungseinrichtungen?
  • Wie kann ein guter Austausch über erfolgreiche Methoden in der Arbeit mit Kindern innerverbandlich und darüber hinaus erfolgen?

 

Nach den zwei theoretischen Inputs stellten Kommissionsmitglieder erfolgreiche Praxiskonzepte ihrer Arbeit mit Kindern vor. Sehr erfolgreich arbeiten u. a. die Einrichtungen der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein e. V., der Waldritter e. V. und die Alte Feuerwache e. V. Jugendbildungsstätte Kaubstraße mit der jüngeren Zielgruppe zusammen. Informationen zu den Projekten mit Kindern sind auf den jeweiligen Homepages einzusehen.

 

Der zweite Schwerpunkt der Tagung lag auf der Fortsetzung der Diskussion zum Thema „Wo steht die politische Bildung heute?“ Hier konnte ein Arbeitspapier vervollständigt werden, welches die Grundlage für eine Fachveranstaltung der Kommission im Herbst darstellen wird. In der Tagung mit einem öffentlichen Teil wird es um „die Rolle der/des politischen Bildnerin/Bildners“ gehen. Hierbei wird u. a. der Blick auf die Themen „Digitalisierung“, „Emotionen“ und „politische Bilder/-innen als Pädagogen“ und deren Einfluss auf die Person „politische/r Bilder/-in“ gelegt.

 

Ein weiteres Anliegen der Kommission war es, dass sich der AdB deutlich zu den aktuellen politischen Geschehnissen und somit gegen rechte Gruppierungen und Institutionen positioniert. Hierzu hat die Kommission ein Papier erarbeitet, das in den Vorstand eingebracht wird. Das Ziel ist es, sich für eine profilierte, an Vielfalt orientierte politische Bildung stark zu machen.

 

Als Fazit bleiben drei produktive, inhaltlich abwechslungsreiche und persönlich bereichernde Tage, die die Jugendbildung des AdB weiterbringen werden. Wir danken an dieser Stelle der Referentin, dem Referenten und den Gastgebern der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein e. V., die diese möglich gemacht haben.