“Demokratie
braucht
politische Bildung”

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Politische Bildung im Zelt

Foto: Julius Erdmann/Berliner jugendFORUM
12.05. 2017

400 Jugendliche diskutieren bei den JugendPolitikTagen über politisches Engagement und politische Bildung

Für 90 Minuten besetzte das Berliner jugendFORUM im Auftrag des Arbeitskreises deutscher Bildungsstätten (AdB) die Bühne der JugendPolitikTage auf dem Washingtonplatz in Berlin. Rund 400 Jugendliche aus ganz Deutschland diskutierten im Anschluss eines szenischen Einstiegs des Theaterensembles S.K.E.T. vom Theater X mit Temye Tesfu, Gigo Flow, Jumoke Adeyanju, Irmela Mensah-Schramm, Erik Koszutat und Kreshnik Gashi  die Frage, welche Zugänge zu Politik und politischer Bildung für junge Menschen geschaffen werden können.

 

Das von der Stiftung wannseeFORUM getragene Projekt gestaltete das erste von insgesamt sechs Foren der JugendPolitikTage und damit den Einstieg in drei sehr volle Tage. Jung, dynamisch und hochengagiert, belohnt mit viel Applaus und Standing Ovations, konnten die Akteurinnen und Akteure des Berliner jugendFORUMs zeigen, wie politische Bildung gelingt und junge Menschen erreichen kann. Durch diese Performance setzte der AdB einen besonderen Akzent, der die weiteren Tage prägte.

 

Als Partner des Jugendministeriums waren der Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten und weitere Partner der Jugendarbeit und Jugendhilfe frühzeitig angefragt, bei der Planung und Gestaltung der JugendPolitikTage 2017 mitzuwirken. Diese fanden vom 5. bis 7. Mai 2017 in Berlin statt. Gemeinsam mit dem Ministerium wurde im Vorfeld am Konzept der Veranstaltung gefeilt mit dem Ziel, ein spannendes, jugendgerechtes Programm zu entwickeln. Dabei standen besonders die aktive Mitwirkung der Jugendlichen und die Wirkung über die drei Tage hinaus im Fokus, um die JugendPolitikTage nicht in einer „Alibi-Mitbestimmungsveranstaltung“ enden zu lassen.

 

Dieses Ziel wurde von allen Akteuren gemeinsam  erreicht, auch wenn sich das Nachwirken der ersten JugendPolitikTage erst noch beweisen muss. Das Versprechen jedenfalls, dass die Ergebnisse wirklich in die aktuelle Politik einfließen, gaben  die Ministerin Manuela Schwesig und die Parlamentarische Staatssekretärin Caren Marks bereits vor Ort.

 

Die knapp 400 Jugendlichen hatten die Möglichkeit, in Foren und Arbeitsgruppen über verschiedene Themen zu diskutieren, die aus dem 15. Kinder- und Jugendbericht als besonders relevant herausgefiltert wurden. Eines dieser Themenfelder war der Bereich „Politik und Politische Bildung“, den der AdB als Gestaltungspartner verantwortete.

 

In Kooperation mit der Stiftung wannseeFORUM und dem Berliner jugendForum war es dem AdB wichtig, verschiede, aktuelle Ansätze der politischen Bildung zu zeigen und junge (und jung gebliebene) Menschen zu Wort kommen zu lassen, die über ihr politisches Engagement und ihr Verständnis von Politik berichten. Dieses Ziel wurde zu einhundert Prozent erreicht!

 

Der AdB zieht dennoch ein gemischtes Fazit: Mit einem sehr guten Forum konnte zwar ein wichtiger Beitrag zum Gelingen der JugendPolitikTage geleistet werden, dieses positive Bild politischer Bildung spiegelte sich aber leider nicht in den Beiträgen der politisch Verantwortlichen.  Ministerin Schwesig und auch die  Parlamentarische Staatssekretärin  fokussierten  auf schulische politische Bildung und die Arbeit der Bundeszentrale für politische Bildung, die Leistungen der außerschulischen Träger politischer Jugendbildung fanden in ihren Reden leider keine Erwähnung. Die anwesenden Jugendlichen – die meisten aus Jugendparlamenten, Jugendorganisationen, Verbänden und Vereinen – machten dagegen über ihre Personen anschaulich deutlich, dass außerschulische politische Bildung einen wichtigen Beitrag für die politische Sozialisation junger Menschen leistet und ihr Engagement fördert.  Für den AdB und die anderen Träger außerschulischer (politischer) Bildung leitet sich daraus die Aufgabe ab,  die gute und vielfältige Arbeit der Träger außerschulischer politischer Bildung sichtbarer zu machen und immer wieder neu ins Gespräch zu bringen. Die JugendPolitikTage boten dafür eine gute Gelegenheit.