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Kein Schlussstrich! Ein bundesweites Theaterprojekt zum NSU-Komplex und begleitende Ausstellung

21.10.2021 bis 14.11.2021

Wegsehen, Verdrängen, fehlende Empathie mit den Angehörigen, fehlender Aufklärungswillen, falsche Verdächtigungen und massiver Vertrauensverlust in staatliche Institutionen und Sicherheitsbehörden – die Liste mit offenen Fragen zum NSU-Komplex ist lang. Ein Kooperationsnetz von Theatern und Institutionen aus 15 Städten hat sich zusammengeschlossen, um gemeinsam das interdisziplinäre Theaterprojekt "Kein Schlussstrich!" zu realisieren. Anliegen des Projekts ist es, die Taten und Hintergründe des NSU künstlerisch zu thematisieren. Mit Inszenierungen, Ausstellungen und musikalischen Aktionen im öffentlichen Raum, Lesungen, Diskussionen und Workshops bringt "Kein Schlussstrich!" die Perspektiven der Betroffenen in den Fokus der Öffentlichkeit und stellt die notwendige Aufmerksamkeit für die Auseinandersetzung mit dem institutionellen und strukturellen Rassismus in unserer Gesellschaft her.

 

Am Spielort Rostock organisiert Soziale Bildung e.V. in Kooperation mit dem Volkstheater Rostock unter anderem die Ausstellung "Offener Prozess", die vom 1. bis 14. November 2021 im Peter-Weiß-Haus in Rostock zu sehen ist. Die Ausstellung nimmt die ostdeutsche Realität zum Ausgangspunkt, um eine Geschichte des NSU-Komplexes zu erzählen, die von den Migrationsgeschichten der Vertragsarbeiter*innen sowie den Kontinuitäten rechter und rassistischer Gewalt und des Widerstandes dagegen ausgeht. Mit dem Ansatz eines "lebendigen Erinnerns" rückt sie marginalisierte Perspektiven in den Mittelpunkt und nimmt strukturellen und institutionellen Rassismus ins Visier. Zusätzlich ist die Wanderausstellung "Die Opfer des NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen" zu sehen, die sich in drei Teilen den Biografien der Mordopfer, dem Netzwerk des NSU und der Perspektive der Opfer von rassistischer Gewalt widmet.

 

Begleitend zur Ausstellung bietet Soziale Bildung e.V. Projekttage für Jugendliche ab 15 Jahren an. Im Fokus der Projekttage steht die selbstständige Beschäftigung mit den in der Ausstellung präsentierten Bild-, Text-, Audio- und Videoarbeiten. Auf dieser Basis arbeiten die Teilnehmenden zu Themen wie Migration in Ost & West, rechter Gewalt, Rassismus und Erinnerungskultur. Ausgehend von den Initiativen und Projekten Betroffener, ihrer Freund*innen und Unterstützer*innen, ist auch die Frage nach Handlungsoptionen Teil der Projekttage. Die Vermittlung erfolgt dialogisch und partizipativ. Die Zugänge, Interessen und Fragen der Teilnehmenden stehen im Vordergrund. Buchung und weitere Informationen bei: Johann Henningsen (j.henningsen@soziale-bildung.org).

 

Veranstaltungsort: Rostock

Veranstalter: 
Soziale Bildung e.V., Volkstheater Rostock