“Demokratie
braucht
politische Bildung”

Geschlechterreflektierte Bildung

Mitglieder der Kommission bei der Erarbeitung der Themen
Foto: AdB
30.03. 2016

Neue Fachkommission im AdB konstituiert sich

 

Die Mitglieder der neu eingerichteten AdB-Fachkommission „Geschlechterreflektierte Bildung“ trafen sich vom 17. bis 18. März 2016 in der HochDrei e. V. – Bilden und Begegnen in Brandenburg in Potsdam. Im Mittelpunkt der Sitzung stand die Verständigung über die Struktur und die zukünftigen Themen der Kommissionsarbeit. Nach einer ausführlichen Vorstellungsrunde und einer Erläuterung der Aufgaben von Kommissionen innerhalb des AdB diskutierten die Kommissionsmitglieder zunächst den grundsätzlichen Inhalt ihrer spezifischen Fachkommission.

 

Geschlechterreflektierte Bildung hat die Aufgabe, so die Kommission, Zuschreibungen, Vorurteile, Rollenerwartungen und Rollenverhalten zu hinterfragen und zu reflektieren mit dem Ziel, die Teilnehmenden von Bildungsveranstaltungen positiv zu irritieren und ihnen Handlungsspielräume aufzuzeigen. Dazu gehört das Aufzeigen und Hinterfragen von gesellschaftlichen Positionen in Abhängigkeit zum Geschlecht (Arbeit, Einkommen, Machtpositionen etc.) Letztendlich geht es darum, sexuelle und gesellschaftliche Vielfalt anzuerkennen.

 

Vor dem Hintergrund dieser grundsätzlichen Zielstellung sammelten die Kommissionsmitglieder konkrete Themen, die während der kommenden Sitzungen bearbeitet werden sollen. Dazu gehören u. a.:

 

  • Flucht und Migration aus Gender-Perspektive (z. B. Geschlecht und Rassismus, Arbeit mit Flüchtlingen);
  • Geschlechterbilder und Rechtspopulismus: Was bedeuten die Wahlerfolge der neuen Rechten für die Geschlechter- und Familienbilder in der Gesellschaft?
  • Maastricht und Gender Mainstreaming: Bilanzierung einer politischen Strategie nach 20 Jahren;
  • „Stiefkind“ Geschlechterreflektierte Bildung? Zur Relevanz des Ansatzes in der politischen Bildung;
  • Arbeit und Geschlecht (z. B. gesellschaftliche Ungerechtigkeit, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Wert von Arbeit);
  • Jungenarbeit: Selbstverständnis, Inhalte, Akteure, Fachdiskurse;
  • Vergleich gesellschaftlicher Strukturen in europäischen Ländern (z. B. FES-Studie);
  • die Darstellung von Geschlecht auf den verschiedenen Ebenen der Bildungsarbeit (Ansprache, TN-Liste, Bilder, Methoden, Settings etc.);

 

Die Kommissionsmitglieder beschlossen, je nach Thema externen Sachverstand einzuholen. Für die Herbstsitzung wurde verabredet, das Thema „20 Jahre Maastricht“ zu bearbeiten. Dazu soll ein Vertreter/eine Vertreterin des Europäischen Instituts für Gleichstellungsfragen (EIGE, European Institute for Gender Equality) eingeladen werden. EIGE ist eine Agentur der Europäischen Union, die den Gender Equality Index erstellt.

 

Die Kommissionsmitglieder verabredeten für die Zeit zwischen den Sitzungen, in regelmäßigem Kontakt zu bleiben und sich gegenseitig mittels Mailings über relevante Themen, Tagungen, Fortbildungen, Publikationen etc. zu informieren.

 

Zur Vorsitzenden der Kommission wurde einstimmig Birgit Weidemann gewählt. Birgit Weidemann ist Geschäftsführerin von HochDrei, Bildung und Begegnen in Brandenburg, und langjähriges Vorstandsmitglied im AdB.