“Demokratie
braucht
politische Bildung”

15 Jahre Haus der Jugendarbeit und Jugendhilfe in Berlin

Beim Jugendpolitischen Netzwerktreffen am 4. Juli 2016 im HdJ, Berlin
Foto: AdB
8.07. 2016

Bundeszentrale Träger der Kinder- und Jugendhilfe trafen sich zum jugendpolitischen Austausch

 

Vor 15 Jahren hat das damals noch im Haager Weg in Bonn ansässige Haus der Jugendarbeit und Jugendhilfe (HdJ) entschieden, Bundestag und Bundesregierung nach Berlin zu folgen. Alle im Haus ansässigen Organisationen – darunter auch der Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten e. V. – zogen zum 1. Juli 2001 an den Mühlendamm nach Berlin. Aus diesem Anlass hatte das HdJ am 4. Juli 2016 zum Jugendpolitischen Netzwerktreffen eingeladen. Caren Marks, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), Bettina Bundszus-Cecere, Abteilungsleiterin im BMFSFJ sowie Abgeordnete des Deutschen Bundestages waren neben den Vorständen der im Haus beheimateten Organisationen und zahlreichen Kolleginnen und Kollegen aus Jugendhilfe und Jugendarbeit gekommen, um miteinander ins Gespräch zu kommen und zu feiern.

 

Das Jubiläum bot Anlass für einen Blick auf Gegenwart und Zukunft der Jugendarbeit und Jugendhilfe. Ina Bielenberg, Geschäftsführerin des Arbeitskreises deutscher Bildungsstätten e. V. (AdB) und stellvertretende Vorsitzende des HdJ e. V., eröffnete den offiziellen Teil der Veranstaltung und begrüßte alle Anwesenden. Sie betonte den fachlichen Zugewinn an jugendpolitischem Austausch, Information und Vernetzung, den das HdJ für alle Nutzer/-innen des Hauses erbringt. Das HdJ sei, so Ina Bielenberg, Arbeitsort für Tagungen, Träger, Projekte und Gremien und habe sich damit zum Knotenpunkt der bundesweiten Jugendarbeit und Jugendhilfe entwickelt. Sie sprach dem BMFSFJ im Namen aller Organisationen des Hauses der Jugendarbeit und Jugendhilfe e. V. einen großen Dank für die jahrzehntelange Förderung des Hauses und die gute und konstruktive Zusammenarbeit aus.

 

Caren Marks würdigte in ihrem Grußwort die Bedeutung des Hauses und beschrieb die ansässigen Organisationen als bedeutende, unverzichtbare Akteure der Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland. Sie unterstrich die Wichtigkeit des Hauses auch für das BMFSFJ selbst und sicherte dem Haus der Jugendarbeit und Jugendhilfe auch zukünftig die Unterstützung zu.

 

In einer anschließenden Gesprächsrunde stand die Reform des SGB VIII im Mittelpunkt. Unter der Moderation der Vorsitzenden des DBJR, Lisi Maier, äußerten sich Karin Böllert, Professorin für Kinder- und Jugendhilfe und Sozialpolitik an der Universität Münster und Vorsitzende der AGJ, Katja Dörner, Mitglied der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, sowie Stefan Schwartze von der SPD-Bundestagsfraktion zum Thema „Zukunft der Jugendhilfe – alles inklusive?“. Sie sahen in der Reform die große Chance, endlich alle Kinder- und Jugendlichen anzusprechen, unabhängig von ihren individuellen Möglichkeiten, äußerten zugleich aber auch die Sorge, dass gerade kleinere Jugendämter mit der Reform überfordert werden könnten.

Stefan Schwartze ermunterte die anwesenden Organisationen, ihre Positionen im kommenden Herbst in die Diskussion einzubringen und sich für die Reform des SGB VIII stark zu machen.

 

Der anschließende informelle Austausch mit Sektempfang und Grill-Buffet im Außenbereich der Spreegalerie Alexanderplatz bot vielfältige Gelegenheiten, die Diskussion fortzusetzen und sich mit den zahlreich anwesenden jugendpolitischen Akteuren zu vernetzen.

 

Das Haus der Jugendarbeit und Jugendhilfe (HdJ) ist seit 1954 die Heimat für wichtige bundeszentrale Träger der Kinder- und Jugendhilfe. Hierzu gehören die Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ, der Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten (AdB), die Bundesarbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendschutz (BAJ) und der Deutsche Bundesjugendring (DBJR). Weitere Organisationen wie der Ring deutscher Pfadfinderinnen- und Pfadfinderverbände e. V., die Deutsche Bläserjugend und die National Coalition Deutschland haben ebenfalls ihre Geschäftsstellen im Haus. Das Haus bildet damit als Treff- und Arbeitsmittelpunkt wichtiger Verbände der Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland eine zentrale Infrastruktur und schafft positive Synergien. Die Unterhaltung des Hauses wird aus Mitteln des Kinder- und Jugendplans des Bundes finanziert.