Mit dem Modellprojekt Demokratie-Profis in Ausbildung! Politische Bildung mit Kindern, gefördert durch das Bundesprogramm Demokratie leben!, erprobt und stärkt der AdB Formate und Ansätze der politischen Bildung mit Kindern im Alter von sechs bis zwölf Jahren. An sieben Pilotstandorten werden Konzepte (zum Teil gemeinsam mit Kindern) entwickelt, erprobt und evaluiert. Das Projektteam in der AdB-Geschäftsstelle begleitet die Pilotstandorte und organisiert die Vernetzung und den kollegialen Fachaustausch unter den Beteiligten. Der Fokus liegt jedoch auf der Sammlung und Diskussion der Erfahrungen und Konzepte. Denn schließlich bringt das Projekt die Erkenntnisse in die Gremien des AdB ebenso ein, wie in den bundesweiten Fachdiskurs und gestaltet entsprechende Fortbildungs- und Austauschformate für politische Bildner*innen sowie weitere Interessierte.
Formate
2021 fanden an den Pilotstandorten 23 Veranstaltungen statt. Die Formate variierten dabei zwischen langfristigen, mehrtägigen und kurzen Workshops, die digital, in der Bildungsstätte, in der Schule, im Rahmen von Aktionstagen oder an anderen Orten des Sozialraums stattfanden. Es ging dabei zum Teil um Themen, die ganz nah am Alltag der Kinder ansetzten (Schüler*innenvertretung, Kinderrechte, Mitbestimmung in Schule und Kommune, digitaler Alltag, Diskriminierung und soziale Ungleichheiten). Aber auch Diskurse zu Globalisierung und Klimapolitik wurden aufgegriffen. Hier seien nur drei Beispiele genannt:
Der Ansatz der von Die Kopiloten e. V., die Kinderbücher als Einstieg und Ausgangspunkt ihrer Angebote nutzen, ist glücklicherweise recht unkompliziert an verschiedenen Orten einzusetzen. So war es möglich, mit Kindern z. B. auf einem Stadteilfest inhaltlich zu arbeiten.
In der Historisch-Ökologische Bildungsstätte Emsland in Papenburg e. V. setzten sich die Teilnehmenden jeweils intensiv mit Themen wie Kinderfreundlichkeit, Kinderrechte, Mitbestimmung, Schule und Klima auseinander. So planten und bauten die Kinder z. B. ihr eigenes Dorf und stellten sich verschiedensten Fragen, um schließlich Akteur*innen in Schule, Verwaltung oder Politik ihre Wünsche und Vorschläge für die Schule und die Kommune darzulegen. Auch wenn dies sehr positiv ausgewertet wurde, so war es für die Kinder doch auch wichtig, kurzfristige Veränderungen zu erreichen, indem sie direkt selbst aktiv wurden.
Damit Kinder Mitgestaltungs- und Mitbestimmungsmöglichkeiten besser nutzen können, die ihnen bereits zugestanden werden, haben sie in den Angeboten der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein die Möglichkeit, sich intensiv auf die (weitere) Arbeit in der Schüler*innenvertretung vorzubereiten. Auch dies war trotz der durch Corona erschwerten Umstände möglich.
Kooperationen
Weiterhin arbeiteten die Pilotstandorte mit verschiedenen Kooperationspartner*innen zusammen. Die Grundschule stellte den häufigsten Kooperationspartner dar, der auch zentral zur Erreichung der Zielgruppe beiträgt. Da pandemiebedingt die Zusammenarbeit mit und in Schulen häufig schwierig war, wichen einige Pilotstandorte nicht nur auf andere Kooperationspartner*innen aus, sondern erschlossenen sich auch neue Lernräume. So wurden Workshops unter freiem Himmel im Rahmen anderer Veranstaltungen (bspw. Demokratiefest) durchgeführt, was einerseits Herausforderungen (Lärm, relativ offener, ungeschützter Raum) mit sich bringt, aber auch eine ganz andere Workshop-Stimmung erzeugt, die die Offenheit und Motivation von Kindern unterstützte, an die doch eher schwierigen und reflexiven Themen heranzugehen. Kooperationspartner*innen bei diesen und anderen Formaten waren Kinder- und Jugendverbände, religiöse Gemeinden, Kinder- und Jugendzentren, verschiedene Vereine, aber auch Universitäten und eine Stadtbibliothek.