“Demokratie
braucht
politische Bildung”

Matters Gender 2015? Womens Rights Education in Transition

5. Okt 2015 bis 10. Okt 2015

Deutsch-tunesisches Seminar in zwei Teilen

 

  • Teil 1: 5. bis 10. Oktober 2015 in Tunis
  • Teil 2: 18. bis 22. Oktober 2015 in Bad Liebenzell, Burg Liebenzell
  • Maximale Zahl der Teilnehmenden: 15 Personen aus Deutschland und 15 Personen aus Tunesien
  • Seminarsprachen: Englisch, Deutsch, Französisch

 

Das Seminar wendet sich an politisch und gesellschaftlich interessierte Frauen und Männer, wie auch im Kontext politischer Bildung tätige Dozent/-innen, Teamer/-innen, Trainer/-innen. Unsere tunesischen Projektpartner sind fünfzehn engagierte junge Frauen und Männer aus drei Nichtregierungsorganisationen, die Demokratie- und Menschenrechtsbildung für die breite Öffentlichkeit und an Schulen anbieten.

 

Wie hängen Geschlechtergerechtigkeit, Feminismus und Humanismus zusammen? Leben wir 2015 in Deutschland und Tunesien in Gesellschaften, in denen Gleichstellung und Gleichberechtigung voll umgesetzt sind? Die Tunesische Revolution 2011 verbunden mit dem zähen und langwierigen Umbruchsprozess ist auch ein Kampf um Geschlechtergerechtigkeit, in dem sich Fragen von Macht, Traditionalismus, gesellschaftlichem Konservatismus neu stellten und immer wieder neu stellen. Diese Fragestellungen regen trotz unterschiedlicher Voraussetzungen auch die Debatte und politische Bildungsarbeit in Deutschland an.

 

Frauen- und Mädchenrechte tragen mit dazu bei, dass sich Rollenbilder von Männern und Frauen verändern, ob nun in der Gesellschaft, der Arbeitswelt oder in der Familie. Dennoch verhindern tradierte Frauen- und Männerrollen in Deutschland wie in Tunesien eine gleichberechtigte und uneingeschränkte Teilhabe und Anerkennung von Mädchen und Frauen in allen Lebensbereichen.

 

Was bedeutet diese gesellschaftspolitische Situation für Bildungsprozesse mit Mädchen und Frauen? Was gibt es für Ähnlichkeiten und Unterschiede zu Fragestellungen von geschlechtergerechter Bildungsarbeit und Teilhabe in Deutschland und Tunesien? Was inspiriert und wo sind Hindernisse in Deutschland und Tunesien?

 

Das Fachprogramm „Matters Gender“ machte sich auf die Suche nach Brennpunkten, in denen sich Jugendarbeit vor Fragen von Geschlechtergerechtigkeit und Gleichberechtigung in beiden Gesellschaften findet. Im Gespräch mit Politikerinnen und Politikern, Schriftstellerinnen und Schriftstellern, Ärztinnen und Ärzten, Gleichstellungsbeauftragten, Mitarbeitenden aus Mädchentreffs, Verfassungsrechtlern sowie in methodischen Workshops näherten sich die knapp 20 Teilnehmenden in beiden Teilen des Workshops der Frage nach Alltagsdiskriminierung und Machtverhältnissen an. Hochinteressant war die Begegnung mit den stark politisierten, feministisch fundierten Frauen und deren Unterstützern aus Tunesien, die seit Jahrzehnten ein wesentliches Fundament für den Kampf um die gesellschaftliche Deutungshoheit sind.

 

 

Die Begegnung hat einen fachübergreifenden Diskurs ermöglicht, da die Aufgabenfelder in beiden Ländern in verschiedenen Politikbereichen angelagert sind. Während wir in Deutschland Mädchenarbeit als integralen Bestandteil von Kinder- und Jugendpolitik verstehen, wird dieses Feld in Tunesien als gesundheitspolitisches Feld verstanden, hieraus ergeben sich fachspezifisch unterschiedliche Fragen und Begrenzungen für Aufgabenwahrnehmungen und -Definitionen. An der Schnittstelle zu arbeiten erwies sich für beide Seiten als fruchtbar.

 

Das Projekt wird aus Mitteln der Transformationspartnerschaften des Auswärtigen Amts gefördert.

 

Veranstalter: 
Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten e.V.
Internationales Forum Burg Liebenzell e.V.
Veranstaltungsort: 
Ansprechpartner/-in: 

Pirker

Georg Pirker
Referent für internationale Aufgaben
Tel: 
+49 (0)30 400 401 17