“Demokratie
braucht
politische Bildung”

Professionalität in der Prekarität

Kommission Erwachsenenbildung
25.09. 2013

Die Kommission Erwachsenenbildung diskutiert mit Expertinnen und Experten politischer Bildung in Sachsen

 

Die Kommission Erwachsenenbildung traf sich zu ihrer Herbstsitzung 2013 in der Brücke/Most Stiftung in Dresden. Der Tagungsort konnte intensiv genutzt werden, um mit Expertinnen und Experten über die Bedingungen, Herausforderungen und besonderen Konzepte der politischen Bildung in Sachsen zu diskutieren.

 

Inhaltlicher Schwerpunkt war das Thema „Professionalität in der Prekarität“, das aus unterschiedlichen Perspektiven der politischen Bildungspraxis im Freistaat Sachsen betrachtet wurde. Im Hintergrund stand bei allen Beiträgen und Diskussionen immer die „hohe extremistische Belastungsquote“, die die Forschung dem Freistaat Sachsen bescheinigt und die Frage, was politische Bildung in dieser Situation leisten kann.

 

Deutlich wurde, dass die politische Lage in Sachsen besondere Anforderungen an die Bildungsarbeit und die politischen Bildner/-innen stellt. Die Akteurinnen und Akteure haben darauf reagiert und neue Konzepte und Ideen für das Engagement gegen Rechtsextremismus entwickelt. Das Herbert-Wehner-Bildungswerk konnte sich in den letzten Jahren als Marke für die politische Bildung in Sachsen und darüber hinaus etablieren. Das bundesweite Netzwerk für Demokratie und Courage e. V. ist mittlerweile in 11 Bundesländern aktiv und realisiert jährlich bundesweit ca. 1.500 Projekte und Bildungsbausteine. Hier gehen die ehrenamtlichen Teamer/-innen für 6-stündige Projekttage an Schulen. Ziele sind u. a. das Engagement gegen menschenverachtende Meinungen, Ermutigung, Förderung von Solidarität und couragiertem Handeln sowie die Vermittlung von Informationen.

 

In allen Bereichen der politischen Bildung ist – so wurde in den Gesprächen deutlich – die Kooperation mit anderen Trägern, Organisationen, Schulen und Netzwerken zentral. Auch die Sächsische Landeszentrale für politische Bildung ist als Vermittlerin für Vernetzungsprozesse gefragt. Der Direktor der Landeszentrale moderiert z. B. die Arbeitsgruppe „13. Februar“. Die Erinnerung an diesen Tag ist in Dresden in besonderer Weise kultiviert und von verschiedenen Gruppen besetzt worden. Die von der Oberbürgermeisterin ins Leben gerufene Arbeitsgruppe versucht nun, die Menschen miteinander ins Gespräch zu bringen, Vertrauen aufzubauen und den 13. Februar gemeinsam mit allen demokratischen Gruppen friedlicher zu gestalten.

 

 

Friedrun Erben