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Toledo to do: Neues Planspiel stärkt Diversity- und Demokratiekompetenz

Der Berliner Verein LIFE e. V. entwickelt im Rahmen eines vom Bundesprogramm "Demokratie Leben!" geförderten Modellprojekts eine neue diversity-basierte Methode für Schulen und die außerschulische Bildungs- und Jugendarbeit. Das Plan- und Rollenspiel "Toledo to do" zielt auf die nachhaltige Stärkung der Handlungs- und Konfliktkompetenz im Umgang mit kultureller, religiöser und weltanschaulicher Vielfalt, rassistischer Diskriminierung und Muslimfeindlichkeit. Es soll den Aufbau von lokalen Vertrauensnetzwerken und Demokratiekompetenz vor Ort ermöglichen.

Ausgangsbasis für das innovative pädagogische Konzept ist das in Israel von Prof. Dr. Aviva Doron, Universität Haifa, entwickelte Rollenspiel "Toledo-a-delicate-Balance". Im Zentrum des Projekts steht die Weiterentwicklung, Erprobung, wissenschaftliche Evaluation und nachhaltige Implementierung des Rollenspiels sowie die demokratiepädagogische Erweiterung durch die Kombination mit dem partizipativen Ansatz des Citizen Panels.

In der Modellprojektphase wird "Toledo to do" an verschiedenen Schulen und Jugendeinrichtungen in Berlin, Bayern und Baden-Württemberg erprobt und wissenschaftlich begleitet. Auch die Europäische Akademie Bayern beteiligt sich an den Tests und bietet für Gruppen von 15–32 Personen eine Erprobung des Plan- und Rollenspiels an. Der benötigte Zeitrahmen dafür beträgt ca. 4,5 Stunden.

Bei dem Planspiel mit dem Titel "Toledo to do" tauchen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in die spanische Stadt Toledo im 13. Jahrhundert ein und nehmen die Rollen ihrer Bewohnerinnen und Bewohner an. Die Stadt auf der Iberischen Halbinsel stand für Weltoffenheit und ein friedliches Zusammenleben von Muslimen, Juden und Christen.

In der durch kulturelle und religiöse Vielfalt geprägten Stadt, kommt es zu einem Konflikt, der zu einer Bedrohung für das friedliche Zusammenleben werden kann. Wie kann der Konflikt gelöst und das Vertrauen zwischen den verschiedenen Religionsgruppen Toledos wieder hergestellt werden?

Die Gemeindemitglieder suchen gemeinsam nach Lösungen, um ein friedliches Zusammenleben weiterhin sicherzustellen und die Zusammengehörigkeit der Stadt zu stärken. Doch nicht alle ziehen bei diesen Bemühungen an einem Strang.

Durch das Planspiel und die anschließende Auswertung wird ein intensiver Prozess im Umgang mit Diversität und Diskriminierung initiiert. Der Perspektivwechsel und die zeitliche und räumliche Distanz, eine andere Person an einem anderen Ort zu sein, ermöglichen einen neuen sensibilisierten Blick auf unser heutiges Zusammenleben.

 

Bei Interesse an einer Erprobung des Planspiels "Toledo to do" gibt Ansprechpartnerin Tabea Schneider bei der Europäischen Akademie Bayern gerne Auskunft: E-Mail: t.schneider@europaeische-akademie.de, Telefon: +49 (0)89 549141-16

 

Quelle: LIFE e. V. und Europäische Akademie Bayern