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Sonderausstellung der Bildungsstätte Anne Frank: Das Gegenteil von gut - Antisemitismus in der Linken

Die Geschichte der politischen Linken in der Bundesrepublik ist immer wieder auch von Momenten gekennzeichnet, in denen antisemitische Stereotype in Umlauf gebracht und ignoriert wurden oder die Szene tief spalteten. In der Bildungsstätte Anne Frank in Frankfurt am Main wurde Ende März die Sonderausstellung "Das Gegenteil von Gut – Antisemitismus in der deutschen Linken seit 1968" eröffnet. Sie kann bis zum 27. September 2019 besichtigt werden. Die Ausstellung und ihr Begleitprogramm laden dazu ein zu ergründen, wann das Gutgemeinte das Gegenteil von gut ist.

Ausgangspunkt der Ausstellung bildet das Jahr 1968, weil in diesem Jahr die Stimmung zu kippen scheint: Eine vormals eher israelsolidarische Haltung der Linken mündete in den Antizionismus. Die Ausstellung blickt auf den Häuserkampf der frühen Siebziger, die geplante Aufführung des Fassbinder-Stücks "Der Müll, die Stadt und der Tod" und die jüngsten Blockupy-Proteste. Dabei folgt die Schau einer Topographie von Räumen, in denen linkspolitische Kritik geübt wurde: an der Trinkhalle, an der Universität, im Supermarkt, in der Wohnung, auf der Bühne und auf der Straße zeichnet sie die Traditionslinien antisemitischer Argumentationsformen nach.

Im Begleitprogramm zur Ausstellung werden Vorträge zu Geschichte und aktuellen Erscheinungsformen von Antisemitismus insbesondere in der politischen Linken angeboten sowie Workshops für Jugendliche und junge Erwachsene, für Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte.