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Internationale Jugendarbeit: IJAB-Befragung zu den Herausforderungen und Auswirkungen der Corona-Pandemie

Viele Träger der internationalen Jugendarbeit sind in den letzten Monaten wegen der Corona-Pandemie mit neuen Formaten kreativ geworden. Die digitalen Medien haben eine Vielzahl an neuen Kommunikationsformen ermöglicht, sowohl innerhalb der eigenen Strukturen als auch mit den ausländischen Partnerorganisationen. Im politischen Raum sind die Erschwernisse durch Corona wahrgenommen und in entsprechenden Hilfspaketen berücksichtigt worden. Um weitere Informationen über diese Entwicklungen zu erhalten, hat IJAB zwischen dem 10. Juli und dem 23. August 2020 eine zweite Umfrage von Trägern internationaler Jugendarbeit und Zentralstellen durchgeführt.

 

Die Antworten von 141 Trägern internationaler Jugendarbeit und Zentralstellen flossen in die Auswertung ein. Die Hälfte der Organisationen gab an, dass sie keine finanziellen Ausfälle hatten. Das sind Träger, die vor allem Mittel aus der öffentlichen Förderung beziehen, wie dem Kinder- und Jugendplan, Landesmittel oder Mittel der Kommunen. Insbesondere Organisationen, die viele Individualmaßnahmen wie Schüler- und Schulaustausch, Au-pair-Aufenthalte oder auch verschiedene Freiwilligendienste anbieten und deren Angebot sich vor allem auf diesen Bereich fokussiert, geben ein höheres finanzielles Risiko an, teilweise bis hin zur existenzbedrohenden Lage.

 

Bei einem Online-Forum am 8. Oktober 2020 wurden die Ergebnisse der Befragung präsentiert. In der Diskussion wurde deutlich: Unterschiedliche Trägerstrukturen erfordern unterschiedliche Lösungsansätze. Der Ruf nach Flexibilisierung in der Handhabung von Fördermitteln wurde laut. Ansätze dafür bietet unter anderem das Deutsch-Französische Jugendwerk mit der Anpassung seiner Richtlinien und eigenen Projektaufrufen zur Förderung virtueller Begegnungen. Zum Stichwort "Formate" wurde in der Diskussion deutlich: Virtuelle oder hybride Formate (eine Vermischung von realer und virtueller Begegnung) funktionieren und werden angenommen, können aber laut Meinung eines Teilnehmers "nur Ergänzung sein". Einen vollwertigen Ersatz können diese Formate nicht bieten, sind aber gegenwärtig Ansätze, die in der Trägerlandschaft verfolgt werden.

 

Quelle: IJAB – Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e.V. vom 09.10.2020