“Demokratie
braucht
politische Bildung”

TECE – Transatlantic Exchange of Civic Educators

TECE – Transatlantic Exchange of Civic Educators
Foto: AdB
6.04. 2021

Neues AdB-Projekt gestartet

Der Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten e. V. und das Jonathan M. Tisch College of Civic Life an der Tufts University in Boston startet einen neuen transatlantischen Austausch von außerschulischen politischen Bildner*innen: "TECE – Transatlantic Exchange of Civic Educators". Von April 2021 bis März 2022 werden deutsche und US-amerikanische Bildner*innen und Fachkräfte aus der politischen Bildung und dem Bereich Civic Education/Engagement zusammengebracht.

 

Das Projekt verfolgt das Ziel, die transatlantische Dimension politischer Bildung neu auszugestalten. Dazu gehört es, neue Möglichkeiten für einen vertieften Dialog und ein gegenseitiges Lernen zu eröffnen, gemeinsame Herausforderungen zu untersuchen und die jeweiligen Ansätze und Konzepte in der Praxis kennenzulernen. Des Weiteren geht es darum, vielversprechende neue Konzepte zu identifizieren.

 

Im Projekt werden 20 Fellows ausgewählt, die aktiv an Präsenzbegegnungsaktivitäten in Deutschland und den USA teilnehmen können. Hinzu kommen Online-Programme, die bspw. Peer-Learning-Seminare, Besuche bei relevanten Organisationen, Workshops und thematische Kleingruppenarbeit beinhalten.

 

Die Bemühung, mithilfe des Projekts TECE die transatlantischen Beziehungen wieder verstärkt in den Bereich der Arbeit politischer Bildung einzubringen, kommt zu einem kritischen Zeitpunkt, da sowohl Deutschland als auch die Vereinigten Staaten ähnliche gesellschaftliche Herausforderungen erleben: zunehmender Populismus, vielfältige Diskriminierungserfahrungen unterschiedlichster gesellschaftlicher Gruppen, eine hohe gesellschaftliche Polarisierung und Misstrauen gegenüber demokratischen Institutionen und den Medien. Ganz zu schweigen von den ohnehin angespannten transatlantischen Beziehungen, die durch die COVID 19-Pandemie und deren nicht abzusehende gesellschaftliche Konsequenzen noch verschärft wurden.

 

Obwohl Deutschlands Infrastruktur für außerschulische politische Bildung nach dem Zweiten Weltkrieg maßgeblich in der US-Amerikanischen Re-education-Politik wurzelt, ist der fachliche und pädagogische Austausch auf der Ebene der Jugendbildungsarbeit seither sehr spärlich. Fachdiskurse in diesem Bereich haben sich separat entwickelt, was zu ausgeprägten und höchst unterschiedlichen Infrastrukturen, Konzepten und Arbeitsansätzen geführt hat.

 

Die Fellows dieses Austauschs, der von Programmmitarbeiter*innen der beiden etablierten Partnerorganisationen und weiteren Expert*innen unterstützt wird, werden die Ähnlichkeiten und Unterschiede dieser Systeme untersuchen und diskutieren, wie diese sich trotz einer verflochtenen Geschichte und gleichgelagerter Herausforderungen so auseinander entwickelt haben: Die Fellows sind eingeladen, über den nationalen Diskurs hinauszublicken und neue Denkweisen und Sichtweisen auf die eigene Arbeit zu entwickeln.

 

Um mehr über das Projekt zu erfahren und wie Sie sich als Fellow bewerben können, besuchen Sie bitte die Projektseite. Wir freuen uns über Ihr Interesse und Ihre Bewerbungen bis zum 18. Mai 2021.

 

Anlässlich unseres Projektstarts findet am 20. April 2021 um 17:00 Uhr eine offene Auftaktveranstaltung mit dem Titel "Civic Learning vs. Politische Bildung: A Discussion of Concepts, Infrastructures and Approaches in the US and Germany" mit Prof. Dr. Peter Levine, Associate Dean und Lincoln Filene Professor of Citizenship & Public Affairs im Jonathan Tisch College of Civic Life der Tufts University, und mit Frau Prof. Bettina Heinrich, Professorin an der Ev. Hochschule Ludwigsburg (Soziale Arbeit/Kulturarbeit) statt. Im Anschluss an die Hauptveranstaltung findet eine informelle Fragerunde statt, in der Bewerber*innen Fragen zum Bewerbungsprozess stellen können. Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt. Die Anmeldung zur Veranstaltung erfolgt über diesen Link.