“Demokratie
braucht
politische Bildung”

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Arbeiten mit und in Communities

Die Kommission tagte in Mariaspring – Ländliche Heimvolkshochschule in Bovenden/Niedersachsen.
Foto: AdB
28.02. 2018

AdB-Kommission Europäische und Internationale Bildungsarbeit tagt in Mariaspring

Auf der Frühjahrssitzung der Kommission Europäische und Internationale Bildungsarbeit, die am 22. und 23. Februar 2018 in Mariaspring – Ländliche Heimvolkshochschule e. V. stattfand, beschäftigten sich die Kommissionsmitglieder ausführlich mit der Frage der Zusammenarbeit mit und in Communities.

 

Zivilgesellschaft entwickelt sich weiter und auch politische Bildung muss diesem Umstand Rechnung tragen und sich an neue Entwicklungen anpassen. Vor diesem Hintergrund präsentierten Gabriele Wiemeyer, Gustav-Stresemann-Institut in Niedersachsen e. V. – Europäisches Bildungs- und Tagungshaus Bad Bevensen, und Veronika Nahm, Anne Frank Zentrum e. V., sieben Thesen zur Zusammenarbeit mit Communities und Minderheitenorganisationen, die verschiedene Aspekte und Herausforderungen für die europäische und internationale Bildungsarbeit in diesem Kontext kritisch aufrollen und die Kommissionsmitglieder auffordern, ihre Arbeit zu reflektieren und sich zu positionieren.

 

Gemeinsam mit dem Filmemacher Kenan Emini vom Roma Center Göttingen und Nora Ludl vom Roma Antidiscrimination Network setzten sich die Mitglieder mit Strategien der Einbeziehung von Communities auseinander. Zusammenarbeit – so viel war schnell klar – besteht aus deutlich mehr als dem thematischen Seminarangebot und der Einladung zur Seminarteilnahme. Kooperation bedeutet zunächst, wechselseitiges Interesse und Anteilnahme für die jeweiligen Anliegen zu entwickeln, die zu einer gemeinsamen Organisation von Angeboten und Aktivitäten führen können. Die jeweiligen Interessen aller beteiligten Partner sollten offengelegt werden, auch mit Blick auf verfügbare Ressourcen und Ziele. Gerade in Hinblick auf die internationalen Aktivitäten und Partnerschaften stellte Kenan Emini klar, dass spezifische Anliegen der beteiligten Communities, wie z. B. Fragen der Gleichberechtigung von Minderheiten, nicht zwingend Thema der Kooperationen sein müssen, sondern eine Offenheit für alle aktuellen politischen Fragen besteht. Aber immer steht als konkretes Erfordernis, eine gemeinsame Anwartschaft für Beteiligung und gegen Ausgrenzung zu übernehmen.

 

Politische Bildung im nationalen wie internationalen Kontext kann diesen Anliegen Foren bieten und Räume schaffen, jedoch sollte sie berücksichtigen, dass sich die Mitglieder der verschiedenen Communities nicht per se nur für ihre eigenen Belange als Gegenstand der politischen Bildung interessieren.

 

Mit Nora Ludl unternahmen die Kommissionsmitglieder ein mapping zu den Herangehensweisen politischer Bildung und den eher aktionsorientierten Formaten der Minderheitenorganisationen.

 

Den Abschluss des Fachgesprächs bildete die Vorführung und Diskussion von Kenan Eminis Film „The Awakening“, der die Situation von Roma in Deutschland und Südosteuropa eingehend beleuchtet.