“Demokratie
braucht
politische Bildung”

anders statt artig – Kreative Ideen zum Interkulturellen Lernen

Foto: Logo des BMI-Programms "Zusammenhalt durch Teilhabe"
26.07. 2016

AdB startet neues Projekt in Zusammenarbeit mit der THW-Jugend

 

Der Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten e. V. (AdB) hat sich gemeinsam mit der Landesjugend des Technischen Hilfswerk in Nordrhein-Westfalen (THW-Jugend NRW) für ein Kooperationsprojekt im Rahmen des Programms „Zusammenhalt durch Teilhabe“ (ZdT) beworben und den Zuschlag erhalten. Neben dem AdB haben auch das Anne Frank Zentrum (Berlin), das Gustav-Stresemann-Institut in Niedersachsen (Bad Bevensen), der Internationale Bund-Süd (Stuttgart/Göppingen) und die Georg-von-Vollmar-Akademie (Kochel am See) eine Förderzusage für ein eigenes Pilotprojekt erhalten. Das Projekt „anders statt artig“ von AdB und THW-Jugend NRW startete am 1. Juli 2016 und läuft bis Mitte 2018.

 

Das Ziel des gemeinsamen Projekts ist es, die interkulturelle Kompetenz im Verband der THW-Jugend NRW zu erhöhen und einen verbandlichen Öffnungsprozess zu unterstützen, der die gesellschaftliche Ausdifferenzierung und Heterogenität in den Verbands- und Mitgliederstrukturen des THW wiederspiegelt. Auf der Grundlage einer ausführlichen Bedarfsanalyse sollen neue, passgenaue und niedrigschwellige Angebote, Methoden und Materialien entwickelt werden, die dazu beitragen, eventuell vorhandene Hemmnisse in den Köpfen der Menschen und in den Strukturen des Verbands dauerhaft und nachhaltig abzubauen.

 

Die im Projekt entwickelten Angebote, Methoden und Materialien zum interkulturellen Lernen können über den Kreis der THW-Jugend NRW hinaus auch in anderen THW-Landesjugenden sowie von anderen Trägern und Einrichtungen der politischen Bildung eingesetzt und genutzt werden und tragen damit zur Weiterentwicklung der Praxis politischer Bildung bei.

 

Der besondere Ansatz dieses Vorgehens liegt darin, dass den Jugendlichen und jungen Erwachsenen nicht einfach fertige Methoden zum Anwenden vorgelegt werden, sondern sie Teil der Entwicklung sein werden. Dabei wird ein Teil der Methoden vorab von einer Steuerungsgruppe auf Grundlage ihrer beruflichen Erfahrung erstellt. Diese Methoden werden von der Zielgruppe erprobt und sollen dann durch die Teilnehmenden weiterentwickelt werden. Ein weiterer Teil der Angebote wird direkt mit den Teilnehmenden entwickelt. Eine dritte Dimension ist die praktische Erprobung durch die Ortsjugenden, die ihre Rückmeldungen an die Steuerungsgruppe geben können. Ein nicht zu unterschätzender Faktor in diesem Vorgehen liegt darin, dass die Seminarteilnehmenden bereits durch das eigene Erleben und Mitarbeiten sensibilisiert werden und sie ihre Erfahrungen als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren in den Verband tragen.

 

Die Methoden und Bildungsangebote, die im Rahmen des Projekts entwickelt werden, sollen nach Möglichkeit neue Lernformen fokussieren sowie multimediale und haptisch nutzbare Elemente beinhalten. Um die Zielgruppe anzusprechen und an ihre Interessen wie Technikbegeisterung und Spiel anzuknüpfen, werden die Angebote niederschwellig angelegt sein. Denkbar sind z. B. online und/oder offline durchzuführende Spiele. Gute Erfahrungen haben die Jugendbildungsstätten im AdB auch mit alternate reality games gemacht. Das sind moderne, mediengestützte Rollenspiele, die Spiel, Aktion und Inhalt geschickt miteinander verknüpfen. Auch die Erstellung von Tutorials oder anderen kleinen Filmen zum Thema könnten zum Nachdenken und Diskutieren anregen. Da die meisten Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Smartphones ausgestattet sind, könnten auch entsprechende Apps entwickelt werden.

 

Die Projektleitung übernimmt Tabea Janson, die ab August das Team der AdB-Geschäftsstelle verstärken und die ambitionierten Projektziele umsetzen wird.

 

Das Programm „Zusammenhalt durch Teilhabe“ des Bundesministeriums des Innern fördert Projekte für demokratische Teilhabe und gegen Extremismus und setzt an bestehenden Strukturen an. ZdT unterstützt gezielt Vereine und Initiativen, die regional verankert sind.