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Zivilgesellschaft unter Druck

Einschränkungen zur Bekämpfung der Pandemie bedrohen die Existenz von Bildungseinrichtungen
Foto: Timon Studler/unsplash
27.04. 2020

Einschränkungen zur Bekämpfung der Pandemie bedrohen die Existenz von Bildungseinrichtungen

Seit nunmehr bald fünf Wochen ist der gewohnte Betrieb aller Jugendbildungsstätten, Akademien, Vereine und Organisationen der politischen Jugend- und Erwachsenenbildung auf ein Minimum heruntergefahren. Veranstaltungen wurden abgesagt, die Flure, Zimmer und Seminarräume der Bildungsorte sind verwaist, es reisen keine Gruppen von Schüler*innen oder Teilnehmenden aus dem Ausland an und das Personal – sowohl im Service- als auch im Bildungsbereich – ist in Kurzarbeit.

 

Dennoch bedeutet das keinen Stillstand: Auf vielen Ebenen wird nach Lösungen gesucht, mit denen trotzdem Bildung stattfinden kann – nicht mehr verbunden mit einer persönlichen Begegnung, aber dennoch in engem Austausch über virtuelle Kanäle. Neue, kreative Konzepte werden entwickelt und mit anderen geteilt.

 

Aber auch auf verbandlicher Ebene ist kein Stillstand zu beobachten: Der AdB-Vorstand ist zusammen mit der Geschäftsführung und den Mitarbeiter*innen der Geschäftsstelle aktiv: Sie sind im Gespräch mit Politik und Verwaltung, mit den Mitgliedseinrichtungen und den anderen bundesweiten Verbänden. Es ist ein Ringen um Unterstützung, damit die wichtige Bildungsarbeit und die zivilgesellschaftlichen Strukturen für die Zeit nach der Krise gesichert werden können.

 

Da geht es einmal um ganz pragmatische Unterstützung, damit die Bildungseinrichtungen auf die Herausforderungen reagieren können. Hierfür hat die AdB-Geschäftsstelle Informationen zum Corona-Krisenmanagement für die Träger und Einrichtungen zusammengetragen mit Hinweisen und Links zu Finanzhilfen von Bund und Ländern, zu angepassten Regelungen der Fördergeber national und international, zu Kurzarbeit, Ressourcen, Methoden und Tools für digitales Arbeiten und digitale politische Bildung. Mit einer kleinen Sonderausschreibung „Digitale Bildung im AdB stärken und sichtbar machen“ werden genau solche Ideen unbürokratisch und zeitnah gefördert und unterstützt.

 

Zudem werden in zahlreichen Telefonaten, Gesprächen und Videokonferenzen die Fragen und Bedarfe gesammelt, auf die konkret reagiert werden kann. Es erfolgt ein Austausch in den verschiedenen Netzwerken, um die Zusammenarbeit und das weitere Vorgehen miteinander abzustimmen.

 

Gemeinsam mit 11 weiteren bundeszentralen Verbänden der Jugendarbeit und Jugendbildung hat der AdB einen Brief an Ministerin Dr. Franziska Giffey gesandt, um eine rechtssichere Klärung in Bezug auf das Sozialdienstleister-Einsatzgesetz (SodEG) und deren Anwendung auch für Träger und Einrichtungen der Jugendarbeit und Jugendbildung zu bekommen sowie um die Einrichtung eines Hilfsfonds oder einer Zuschussmöglichkeit für diejenigen Träger, die zur Deckung ihrer Haushalte Eigenanteile erwirtschaften müssen, diese aktuell aber nicht erzielt können.

 

Der Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten e. V. (AdB), Fachverband für über einhundert Bildungsstätten, Bildungswerke, Akademien, Heimvolkshochschulen und Internationale Begegnungsstätten, fordert die Bundesregierung auf, mit ihren Maßnahmepaketen zur Abmilderung der Pandemiefolgen insbesondere auch die zivilgesellschaftlichen Akteure der Jugend- und Bildungsarbeit zu unterstützen. Deren wichtige Arbeit für die demokratische Bildung von Jugendlichen und Erwachsenen darf nicht gefährdet werden!